Wien – Die SPÖ-Frauen haben am Montag anlässlich des Weltverhütungstags auf die Selbstbestimmungsrechte der Frauen aufmerksam gemacht. Die Nationalratswahl werde eine Richtungsentscheidung, und nur eine Partei – die SPÖ – mache sich für Frauen und Selbstbestimmung stark, betonte dabei Laura Schoch.

Bei Jugendlichen herrsche viel Unwissen über Sexualität, Aufklärung finde vielfach nur über Pornos statt, meinte Julia Herr, Chefin der Sozialistischen Jugend (SJ). Sie fordert daher besseren Zugang zu Verhütungsmitteln. Kondome sollten etwa in Schulen zur Verfügung gestellt werden, die Pille über Krankenschein erhältlich sein.

Katharina Kucharowits, Vorsitzende der Jungen Generation in der SPÖ, pochte auf ein flächendeckendes niederschwelliges Angebot für außerschulische Sexualbildung und kritisierte, dass der Ausbau von First-Love-Ambulanzen mit der ÖVP nicht machbar gewesen sei.

Die Abgeordnete Nurten Yilmaz monierte, dass ein Schwangerschaftsabbruch in Vorarlberg und Tirol nicht in einem öffentlichen Krankenhaus möglich ist: "Frauen werden allein gelassen." Die Abgeordnete Petra Bayr kündigte an, dass die SPÖ-Frauen in den drei Wochen bis zur Wahl noch darüber aufklären werden, was rechte Parteien gesellschaftspolitisch vorhaben.

Über das von der SPÖ mitbeschlossene Verhüllungsverbot, das am 1. Oktober in Kraft tritt, sagte Yilmaz, sie sei dagegen, dass Frauen nicht gesehen werden dürfen, obwohl sie sich auf der Straße bewegen: "Aber der Staat sollte keine Kleidervorschriften machen." Das Gesetz würde Frauen nicht helfen, hierfür brauche es mehr Ehrlichkeit, so Yilmaz. Kucharowits warf hier ÖVP und FPÖ Doppelbödigkeit vor, denn während diese das Verbot vorangetrieben hätten, finde man beim Thema Selbstbestimmung selten Bündnispartner. (APA. 25.9.2017)