Folgen gibt es nur in der Optik: Zählt man Stimmenanteile der CDU von Angela Merkel und der CSU von Horst Seehofer erst zusammen, nachdem man sie gerundet hat, ergibt sich im Wahlergebnis ein Wert von 33 Prozent. Weil das aber nicht die richtige Methode zur Berechnung des Ergebnisses ist, musste der Wert nun auf 32,9 Prozent korrigiert werden.

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Berlin – Nach kleineren Ungereimtheiten bei Wahlzetteln in einem Wahlkreis in Düsseldorf gibt es nun eine neue Panne bei den öffentlich bekannten Daten zur deutschen Bundestagswahl. Allerdings ist auch diese harmloser Natur und hat keinerlei greifbare Auswirkungen auf Ergebnis oder Sitzverteilung: Wegen eines Rundungsfehlers wurde bisher der Stimmenanteil der Union bisher meist fälschlich mit 33 Prozent angegeben, tatsächlich beträgt er aber nur 32,9 Prozent. Darauf wies das Büro von Bundeswahlleiter Dieter Sarreither am Dienstag hin und bestätigte damit einen Bericht des "Spiegel".

Hintergrund des Irrtums ist, dass für den Stimmanteil der Union bisher die beiden Anteile von CDU und CSU getrennt berechnet und dann addiert wurden. Diese liegen bei gerundet 26,8 und 6,2 Prozent, was gemeinsam in der Tat 33 Prozent ergibt. Zählt man allerdings die absoluten Zahlen der beiden Parteien zusammen, ergeben sie einen Stimmanteil von 32,93 Prozent, was auf 32,9 Prozent zu runden ist.

Weil sich die Anzahl der Mandate aber ohnehin aus den nicht gerundeten Zahlen und den Direktmandaten aus den Erststimmen errechnet, ergibt sich durch die falsche Angabe lediglich eine kosmetische Änderung.

Falsche Stimmzettel

Schon am Vortag hatte es kleinere Ungereimtheiten im Wahlkreis Düsseldorf II gegeben. Dort wurden 238 Wahlzettel aus dem benachbarten Wahlkreis Düsseldorf I ausgegeben – was deshalb von Belang ist, weil die falschen Namen für die Abgabe der Erststimme auf diesen Zetteln gestanden waren, nicht aber die Namen jener Kandidaten, die tatsächlich für den Sitz in Düsseldorf II kandidiert hatten.

Es fand sich eine Lösung, die salomonisch klingt: Als gültig gewertet wurden die Zweitstimmen (für die Partei), die Erststimmen (für die Kandidaten) aber nicht. Größere Auswirkungen hatte die Panne nicht – CDU-Politikerin Sylvia Pantel gewann den Wahlkreis laut Bundeswahlleitung mit mehr als 9.000 Erststimmen Vorsprung auf ihren SPD-Konkurrenten Andreas Rimkus.

Lob der Wahlbeobachter

Insgesamt stellten Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa der Wahl schon am Montag ein tadelloses Zeugnis aus. Die Abstimmung sei nicht beeinflusst worden und frei und fair abgelaufen. Deutschland habe erneut unter Beweis gestellt, dass es sich weiter voll und ganz der Demokratie verpflichtet fühle, hieß es in der Mitteilung. (Manuel Escher, 26.9.2017)