Berlin – Der Landessprecher der AfD im deutschen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern, Bernhard Wildt, hat seinen Parteiaustritt angekündigt. Als Grund gab er am Donnerstag mangelnde Distanz der AfD zu Gewalt und Rechtsradikalismus an.

Wildt gehört zu den vier AfD-Landtagsabgeordneten, die Anfang der Woche die AfD-Fraktion verlassen und die neue Fraktion "Bürger für Mecklenburg-Vorpommern" gegründet hatten.

"Dringend erforderlich"

Kurz zuvor hatte AfD-Bundeschefin Frauke Petry erklärt, nicht der neuen Bundestagsfraktion angehören zu wollen. Später kündigte sie auch ihren Parteiaustritt an. Mit Christel Weißig erklärte am Donnerstag eine weitere Politikerin der "Bürger für Mecklenburg-Vorpommern"-Fraktion, die AfD verlassen zu wollen.

Der verbleibende AfD-Landessprecher Leif-Erik Holm begrüßte den Rücktritt Wildts und dessen angekündigten Parteiaustritt. Dies sei dringend erforderlich, sagte er.

"Nach der verantwortungslosen Abspaltung im Zuge der konzertierten Petry-Aktion war der Verbleib in der AfD weder Wählern noch Mitgliedern zu vermitteln." Da Wildt und Weißig über die Landesliste der AfD in den Landtag eingezogen sind, erwarte die Parteispitze, dass sie ihre Mandate abgeben. Dies lehnen die beiden ab.

Holm ist noch Fraktionsvorsitzender der AfD im Schweriner Landtag. Am Sonntag wurde er in den Bundestag gewählt. Es wird erwartet, dass er sein Landtagsmandat in den nächsten Wochen abgibt.

Die rechtspopulistische AfD war bei der Bundestagswahl am Sonntag mit 12,6 Prozent der Stimmen drittstärkste Partei in Deutschland geworden. Seit ihrer Gründung 2013 macht sie immer wieder mit Flügelkämpfen und Parteiaustritten von sich reden. (APA, 28.9.2017)