Sexroboter "Samantha" wurde nicht wie vielerorts berichtet beim Linzer Elektronikfestival "Ars Electronica" von geifernden Besuchern zerstört.

Foto: Josep Pau Vila

Im Netz kursieren momentan einige Berichte zu Sexroboter "Samantha", der beim Linzer Elektronikfestival Ars Electronica so schwer beschädigt wurde, dass er nach zwei Tagen abgezogen werden musste. So wurde die Puppe laut den Artikeln schwer verschmutzt und ihr sogar zwei Finger gebrochen. Samantha soll daraufhin per Paket zur Reparatur geschickt worden sein.

"Barbaren verschmutzten Puppe"

"Sex robot display model molested so much it breaks before anyone can actually use it" ("Sexroboter-Ausstellungsstück derart begrapscht, bis dieses zerstört wurde, bevor es jemand nutzen konnte"), schrieb etwa der britische "Mirror". Bis in die USA hatte die Meldung die Runde gemacht, die "New York Post" berichtete etwa von "Barbaren", die die Puppe "stark verschmutzt" hätten.

Sexroboter "Samantha" bei der Ars Electronica.

Normale Abnutzungserscheinungen

Auf Nachfrage des STANDARD beim Ars-Electronica-Presseverantwortlichen Christopher Sonnleitner wurde dies nicht bestätigt. Die Puppe war während der Gesamtdauer des Festivals in Linz und zeigte normale Abnutzungserscheinungen und wurde nicht kaputtgemacht, wie vom Boulevard berichtet. Beim Festival konnten die 100.000 Besucher fünf Tage lang 70.000 unterschiedliche Ausstellungsstücke begutachten.

In Wiener Bordell gibt es bereits Sexroboter

3.400 Euro kostet der Sexroboter vom spanischen Erfinder Sergi Santos aus Barcelona. 15 Stück soll der Mann aus Barcelona mittlerweile verkauft haben. In einem Wiener Bordell ist ein Sexroboter namens Fanny übrigens bereits im Einsatz – 80 Euro kostet eine Stunde mit der Puppe. Die Nachfrage nach der Maschine war offenbar so groß, dass eine zweite Fanny angeschafft wurde.

Kritik an Technologie

Mehrere Firmen liefern sich mittlerweile einen Wettbewerb um realistische Sexroboter. Mit Sensoren und künstlicher Intelligenz soll den Maschinen Leben eingehaucht werden. Die Erfindung wird aber auch kritisiert. Eine britische Autorin meinte etwa, dass diese Puppen keine Revolution, sondern lediglich eine Masturbationshilfe für Männer darstellen. Eine Ethikforscherin kritisierte zudem, dass das Verhältnis sklavenähnlich sei und Sex mit Robotern nicht auf gegenseitiger Einwilligung basiere. (red, 29.9.2017)