Nach offiziellen Angaben sind keine russischen Truppen in Weißrussland stationiert.

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Moskau – Russland hat nach dem Großmanöver "Sapad" ("Zapad") offiziellen Angaben zufolge alle Soldaten wieder aus dem verbündeten Nachbarland Weißrussland abgezogen. Das Verteidigungsministerium in Moskau wies am Samstag Vorwürfe des ukrainischen Generalstabs zurück, der Abzug sei nicht vollständig erfolgt.

"Alle eingesetzten Einheiten der russischen Streitkräfte (...) sind an ihre Heimatstandorte zurückgekehrt", sagte Generalmajor Igor Konaschenkow. Zuvor hatte der ukrainische Generalstabschef Viktor Muschenko der Nachrichtenagentur Reuters gesagt, entgegen dem Moskauer Versprechen seien nicht alle Truppen zurückgeholt worden.

Vor dem Manöver Mitte September hatte es bei der weißrussischen Opposition Befürchtungen gegeben, russische Soldaten könnten im Land bleiben, um es enger an Moskau zu binden. Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko bekräftigte bei der Militärübung seine Bündnistreue, betonte aber auch demonstrativ die Eigenständigkeit seines Landes.

Beunruhigung bei den östlichen Nato-Mitgliedern

Der russische Truppenaufmarsch hatte auch die östlichen Nato-Mitglieder Polen, Litauen, Lettland und Estland beunruhigt. Es gab aber keine Zwischenfälle. Unklar blieb die Zahl der eingesetzten russischen Soldaten. An "Sapad" ("Westen") nahmen offiziell 12 .700 Soldaten, darunter 3.000 Russen. Daneben gab es aber zahlreiche mehr oder weniger mit "Sapad" verknüpfte Übungen in vielen Teilen Russlands. (APA, 30.9.2017)