Sylvia Saringer wird nun doch einschreiten, wenn die Diskussion zu entgleisen droht.

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Wien – Ohne geht es dann offenbar doch nicht: Der Privatsender ATV hatte eine kleine Wiederbelebung des Formats "unmoderierte Politikdiskussion" für seine Runde der Spitzenkandidaten am Sonntagabend angekündigt. Nach "konstruktiven Gesprächen" mit den Parteien sei dieser Plan aber wieder entschärft worden, heißt es am Sonntag aus dem Privatsender.

Die Moderatoren Sylvia Saringer und Meinrad Knapp werden – wie geplant – im Studio bleiben und auch eingreifen, wenn die Diskussion zu entgleisen droht. Man habe kein Interesse daran, an der Eskalationsspirale zu drehen, heißt es bei ATV.

Gemeinsamer Protest gegen unmoderierte Zweierduelle

Offenbar ersuchten SPÖ, ÖVP, FPÖ, Grüne und Neos in einer gemeinsamen Mail, von unmoderierten Zweierduellen Abstand zu nehmen. Das geht aus einem Tweet von Peter Pilz hervor. "Wir halten – auch aufgrund von Erfahrungen aus der jüngeren Vergangenheit – derartige unmoderierte Zweiderduelle für nicht geeignet, eine sachliche Debatte sicherzustellen", heißt es in dem Schreiben, das Peter Pilz veröffentlichte.

Dieser "Schulterschluss von SPÖ, ÖVP, FPÖ, Grünen und Neos" gegen das Format der ATV-Elefantenrunde sei "ein Zeichen der Schwäche", so Pilz.

Das berühmt-berüchtige Duell zwischen den Präsidentschaftskandidaten Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen blieb vielen aufgrund der wenig präsidentiellen Diskussionskultur in Erinnerung.

"Die Eskalation hat erst nach 25 Minuten begonnen", sagt Saringer zum STANDARD, die "Duelle" zwischen den Kandidaten dauern am Sonntag aber nur zehn Minuten. (red, 1.10.2017)