Prag/Wien – Tschechische Taucher haben in der Adria vor der Küste Albaniens das Wrack eines U-Boots der österreichisch-ungarischen Kriegsmarine gefunden. Ob es sich tatsächlich um die "U-16" handelt, wie die Experten vermuten, soll ein weiterer Tauchgang klären.

Die SM U-16, ein Unterseeboot der U-10-Klasse, war am 17. Oktober 1916 nach dem Zusammenprall mit dem italienischen Torpedoboot "Nembo" und einer nachfolgenden Attacke des italienischen Dampfers "Bormida" versenkt worden. Die genauen Umstände des Untergangs der U-16 sind allerdings bis heute umstritten. Fest steht dagegen, dass elf Marinesoldaten, darunter der Kommandant Orest Ritter von Zopa, bei dem Untergang ums Leben kamen. Zwei Männer konnten lebend geborgen werden.

In 60 Metern Tiefe

Die Taucher machten Fotos und Videoaufnahmen des Wracks (Bilder gibt es hier), das etwa 60 Meter unter der Wasseroberfläche liegt. Nach einem Vergleich mit historischen Fotos sowie Archivplänen kamen sie zum Schluss, dass es sich um die U-16 handeln müsse, erklärten die Mitglieder des Czech Diving Teams.

Möglicherweise wurde auch das Wrack der "Nembo" gefunden. "Bestimmt liegen dort zwei Wasserfahrzeuge", sagte ein Mitglied des Taucherteams gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Den Forschungen gingen lange Verhandlungen mit den albanischen Behörden voraus.

Die U-16 war 1915 gebaut worden, um die Grenzen der österreichisch-ungarischen Monarchie zu schützen und feindliche Schiffe anzugreifen. Eingesetzt wurde das 28 Meter lange U-Boot ab dem 6. Oktober 1915. Im darauf folgenden Jahr wurde es zwei Mal erfolglos von einem französischen Torpedoboot attackiert. Insgesamt gelang der U-16 die Versenkung zweier feindlicher Schiffe, ein drittes wurde gekapert. (red, APA, 3.10.2017)