Graz – Wegen eines Streits um die Vorfahrt in einem Grazer Innenhof sind am Sonntag sechs Menschen leicht verletzt worden. Ein 49-Jähriger wollte mit seinem Auto hinaus-, zwei Brüder (28 und 26) mit ihrem hineinfahren, erklärte die Polizei am Montag. Der Ältere fuhr mit seinem Wagen auf das Auto der beiden los und rammte es. Auch zwei Unbeteiligte wurden dabei verletzt, ihr Auto beschädigt.

Den Erhebungen der Polizei zufolge wollte der 49-jährige Kosovare den Innenhof der großen Wohnsiedlung in der Triesterstraße gegen 19.40 Uhr durch ein schmales Tor in Richtung Weißenhofgasse verlassen. Zur selben Zeit versuchte der 28-jährige Autolenker mit seinem 26-jährigen Bruder als Beifahrer in den Innenhof zu gelangen, wo sie ihren 38-jährigen Bruder abholen wollten. Die Geschwister stammen ebenfalls alle aus dem Kosovo.

Wagen gerammt

Wegen der gegenseitigen Blockade dürften sich die beiden Lenker gegenseitig wüst beschimpft haben. Der 49-Jährige drehte dann, als er den Innenhof endlich verlassen konnte, um und fuhr mit überhöhter Geschwindigkeit in den Hof zurück, direkt auf den Pkw und den danebenstehenden 26-Jährigen zu. Dabei rammte er den Wagen an der Seite, der 26-Jährige versuchte sich noch mit einem Sprung zu retten, wurde aber gestreift und entgegen ersten Meldungen nicht schwer, sondern nur leicht verletzt. Seine beiden Brüder erlitten ebenso leichte Verletzungen.

Der Ältere drehte dann mit hoher Geschwindigkeit eine Runde im Innenhof, bevor er ein weiteres Mal ungebremst in die Seite des anderen Wagens fuhr. Dieser wurde dabei gegen ein gerade vorbeifahrendes Fahrzeug geschleudert. Dessen Insassen (30 und 31 Jahre) wurden durch den Aufprall leicht verletzt.

Mit Elektroschocker attackiert

Bei der folgenden Konfrontation attackierte der 49-Jährige das Brüdertrio auch noch mit einem Elektroschocker, er selbst erlitt leichte Verletzungen am Hinterkopf. Polizisten nahmen ihn fest, er wurde nach medizinischer Erstversorgung ins Polizeianhaltezentrum Graz gebracht. Das Landeskriminalamt führte am Montag noch umfangreiche Zeugenbefragungen durch. An den drei Fahrzeugen entstand Totalschaden. (APA, 9.10.2017)