Peter Pilz will Österreich "Silberstein-frei" machen.

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Wien – Peter Pilz forderte am Montag, Österreich "Silberstein-frei" zu machen, was prompt für einen Schlagabtausch auf Twitter über den möglichen Antisemitismus-Gehalt dieser Aussage sorgte.

"Wenn wir diese Republik Silberstein-frei machen wollen, und es mir ein ganz großes Ziel in der Politik, Österreich Silberstein-frei zumachen, und da ist es völlig egal, ob es rote Silbersteins, schwarze Silbersteins, blaue Silbersteins oder von mir aus auch grün-türkis gestreifte Silbersteins sind, wenn wir Österreich Silberstein-frei machen wollen, dann müssen wir klare Strafbestimmungen und Gefängnisstrafen in die Gesetze gegen den Parteienstaat reinschreiben", sagte Pilz.

Würde sich Petzner schämen?

In den sozialen Medien sorgte das für Aufregung. "Ich glaube, dafür würde sich sogar S. Petzner ('Kärnten wird tschetschenenfrei') schämen", meinte etwa ORF-Moderator Armin Wolf auf Twitter. Wolf postete im Verlauf der Diskussion ein Foto aus den 1930er-Jahren, auf dem ein nationalsozialistisches Transparent mit dem Slogan "Diese Stadt ist judenfrei" zu sehen ist.

Pilz ließ das nicht auf sich sitzen. "Keine andere Partei wäre auf die Idee gekommen, mich zum Antisemiten zu erklären. Das bleibt @ArminWolf vorbehalten. Beachtlich", meinte er.

Pilz spielte zuletzt noch auf die Herkunft des Namens von Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) an, als er weiters meinte, Österreich solle auch "Sobotka-frei" werden. "Bin ich jetzt auch noch antitschechisch?"

Am Wochenende sah sich bereits ÖVP-Chef Sebastian Kurz dem Vorwurf des Antisemitismus ausgesetzt, nachdem er bei einer Rede in Graz gesagt hatte, es gebe jetzt eine Volksabstimmung, ob "wir die Silbersteins in Österreich wollen". (red, 9.10.2017)