Das Wiener Stadthallenbad sperrte Ende Juni 2014 wieder auf.

Foto: APA / Herbert Neubauer

Ursprünglich hätte Ende 2011 wiedereröffnet werden sollen. Nachdem bei den Schwimmbecken Lecks entdeckt worden waren, verzögerte sich der Termin aber um fast drei Jahre.

Christian Fischer

Laut dem Sprecher der Wien-Holding, die im Eigentum der Stadt ist, liegen die Herstellungskosten des Sanierungsprojekts "bei rund 18,2 Millionen Euro".

Christian Fischer

Wien – Mehr als drei Jahre nach seiner Wiedereröffnung Ende Juni 2014 liegt zur missglückten Sanierung des Wiener Stadthallenbades inklusive Klagen in Millionenhöhe noch immer keine Endabrechnung vor. Das liegt daran, dass noch zwei Prozesse laufen, sagte ein Sprecher der stadteigenen Wien-Holding, die über die Wiener Sportstätten Betriebsgesellschaft m.b.H. (WSB) das Bad betreibt, dem STANDARD. Allerdings lasse sich laut dem Sprecher jetzt schon sagen, dass die Kosten – inklusive aller Prozesskosten – im vom Gemeinderat genehmigten Kostenrahmen geblieben sind.

Zur Erinnerung: Der Gemeinderat hatte für die im Jahr 2010 begonnene Sanierung 16,6 Millionen Euro genehmigt – inklusive 20 Prozent Spielraum für nicht planbare Zusatzkosten. Die Obergrenze betrug daher 19,9 Millionen Euro. Das Bad hätte ursprünglich Ende 2011 wieder aufsperren sollen. Nachdem bei den Schwimmbecken Lecks entdeckt worden waren, verzögerte sich der Wiedereröffnungstermin aber um fast drei Jahre. Selbst ein Baustopp musste verhängt werden.

Herstellungskosten bei 18,2 Millionen Euro

Laut dem Sprecher der Wien-Holding, die im Eigentum der Stadt ist, liegen die Herstellungskosten des Sanierungsprojekts "bei rund 18,2 Millionen Euro". Diese Summe wurde bereits im Jahresabschluss der WSB Ende 2014 genannt. Offen sind demnach nur noch zwei gerichtsanhängige Verfahren, "in welchen die WSB Beklagte ist, mit einem Volumen von rund 350.000 Euro". Dem stünden auch entsprechende Gegenforderungen der WSB gegenüber.

Die Stadt hatte beide Verfahren in erster Instanz bereits verloren, diese wurden in zweiter Instanz aber wieder zurückgewiesen. Selbst wenn die Stadt beide Verfahren endgültig verlieren sollte, wird die vom Gemeinderat genehmigte Kostenobergrenze demnach aber nicht überschritten.

Stillschweigen zu Deal

Erst im Vorjahr hatte sich die Stadt Wien mit dem ehemaligen Generalplaner der Arbeiten, Georg Driendl, außergerichtlich geeinigt. Driendl hatte auf 860.000 Euro wegen nicht bezahlter Honorarnoten geklagt. Die Stadt Wien reagierte mit einer Schadenersatzklage, die sich zuletzt laut Stadtrechnungshof auf 14,6 Millionen Euro ausgedehnt hat.

Über die Einigung zeigten sich beide Seiten Ende August 2016 sichtlich erfreut. Nähere Details wollten beide Parteien mit Verweis auf Verschwiegenheitsklauseln aber nicht verraten. Auch die Frage, ob die Klagssummen viel zu hoch waren, wurde nicht beantwortet. (David Krutzler, 13.10.2017)