Rom – Die Frist für den Verkauf der krisengeschüttelten Alitalia verlängert sich. Die Regierung in Rom teilte mit, dass die Frist, bis der Verkauf abgeschlossen sein soll, auf Ende April 2018 verschoben wurde, berichteten italienische Medien.

Die Regierung in Rom verlängerte hinzu den Brückenkredit für die Pleite-Fluglinie von November dieses Jahres bis September 2018. Der Ministerrat beschloss am Freitag auch, 300 Millionen Euro zusätzlich zuzuschießen. Alitalia wird daher dem Staat 900 Millionen Euro zurückzahlen müssen. Die Regierung hatte der Airline im Frühjahr bereits 600 Millionen Euro für den Erhalt des Flugbetriebs gewährt.

"Wir wollen uns mehr Zeit für die Prüfung der Angeboten lassen", sagte Verkehrsminister Graziano Delrio. Die Frist für verbindliche Angebote für Alitalia endet am Montag. Interesse hatte auch die Lufthansa bekundet.

Insidern zufolge hängt der Beschluss, die Frist für den Verkauf zu verlängern mit den Problemen bei Ryanair und Air Berlin zusammen. Ryanair, die Interesse für Alitalia gezeigt hatte, hatte sich vor zwei Wochen aus dem Bieterkampf zurückgezogen.

Die Airline, welche die Regierung in Rom nicht zerstückelt verkaufen will, wird mit circa 800 Mio. Euro bewertet. Sollte kein Interessent die komplette Airline kaufen wollen, kann die Flugsparte von dem Handling-Bereich getrennt werden.

Die italienische Airline hat 3 Mrd. Euro Schulden, denen mit 921 Mio. Euro bewertete Vermögenswerte gegenüberstehen. Das Insolvenzverfahren wurde in die Wege geleitet, nachdem die Belegschaft im April einen vom Management und den Gewerkschaften ausgehandelten Rettungsplan abgelehnt hatte. (APA, 14.10.2017)