Eine Auswahl der eindrucksvollsten Videospielrekorde.

Foto: DER STANDARD / Wolfram Leitner

Videospiele machen nicht nur Spaß, sie fordern Spieler auch zu Höchstleistungen heraus und treiben Entwickler dazu an, über sich hinauszuwachsen. So werden Games zu einem Medium der großen und kuriosen Rekorde und wirtschaftlichen Superlative.

Unvergessen bleibt etwa die unrühmlich lange Entwicklungszeit des Shooters "Duke Nukem Forever". Genau 14 Jahre und 14 Tage lang wurde daran gearbeitet, um es schließlich völlig veraltet auf den Markt zu bringen. Den Rekord für die höchsten Entwicklungskosten hat allerdings ein anderes Spielestudio gepachtet: Electronic Arts gab mehr als 200 Millionen Dollar für das nicht sonderlich erfolgreiche Game "Star Wars: The Old Republic" aus. Deutlich profitabler war hingegen die Spielkonsole PS2, die mit 155 Millionen verkauften Exemplaren bis heute an der Spitze der Verkaufscharts thront.

Riesensammlung

Ähnlich viel Geduld und Investitionsbereitschaft bewies auf Konsumentenseite Michael Thomasson, der als Rekordhalter für die größte Videospielsammlung insgesamt 10.607 Games erworben hatte, bevor er seinen Schatz dann 2014 für 750.000 Dollar verkaufte.

Besonders lange Hingabe brachte auch Piotr Delgado Kusielczuk auf. Er hatte sich zur Aufgabe gemacht, alle 714 Spiele durchzuspielen, die für Nintendos erste Konsole NES erschienen sind. Fast drei Jahre benötigte der 29-Jährige, um sein Vorhaben zu beenden.

Grenzgänger

Besonders populär unter den Spielerekorden sind Speedruns, bei denen ein Game in der geringstmöglichen Zeit durchgespielt wird. Um hier einen Rekord aufzustellen, bedarf es besonders viel Übung. Mehrere Monate lang acht Stunden täglich wandte etwa der aktuelle Speedrun-Weltrekordhalter des Games "Mirror's Edge" auf, bis er das Spiel in 28 Minuten und 20 Sekunden durchlaufen hatte.

Aber auch physisch geht es bei einigen Spielrekorden an die Grenzen. Carrie Swidecki spielte das Tanzspiel "Just Dance 2" insgesamt 138 Stunden und 34 Sekunden am Stück, um auf Bewegungsmangel bei Kindern aufmerksam zu machen. Das Spielleben selbst schwer gemacht hat sich wiederum der Kanadier Benjamin Gwin. Er meisterte das ohnehin harte Rollenspiel "Dark Souls" mit sieben unterschiedlichen Eingabegeräten, darunter etwa eine Spielgitarre, Bongos und eine Tanzmatte.

Knochenbrecher

Dass die Begeisterung für Videospiele keine Altersgrenze kennt, zeigte Doris Self auf. Nachdem ihr Mann gestorben war, fing die US-Amerikanerin an, kompetitiv "Q*Bert" zu spielen, um zu den Weltbesten zu gehören. Bis zu ihrem Tod im 81. Lebensjahr nahm die ehemalige Flugbegleiterin regelmäßig an Turnieren teil. 1984 gewann sie eines davon.

Unerreichbar wird wohl auch das Spiel mit den meisten Knochenbrüchen bleiben. Atlus hatte im Jahr 2007 einen Armdrücken-Automaten herausgebracht, der für insgesamt drei gebrochene Arme gesorgt hatte. Der Herausgeber zog das Spiel daraufhin wieder ein – offenbar wollten die drei Betroffenen unbedingt gewinnen und hatten laut dem Hersteller in der Aufregung ihren Arm auf unnatürliche Art und Weise verdreht. Nicht alle Rekorde eignen sich zum Nachahmen. (Daniel Koller, 16.10.2017)

WIRSPIELEN