Yotam Ottolenghi, Helen Goh

Sweet

Süße Köstlichkeiten

Dorling Kindersley Verlag, 2017, 363 Seiten

€ 27,80

ISBN 978-3-8310-3301-0

Foto: © Text: Yotam Ottolenghi und Helen Goh. Fotos: PEDEN + MUNK. F. d.dt. Ausgabe: Dorling Kindersley Verlag

Wir sind ja gewohnt, dass Yotam Ottolenghi uns Gemüse schmackhaft macht. Sein kreativer Umgang damit hat in vielen Haushalten für mehr Vegetarisches auf den Tellern gesorgt. Doch jetzt ist Schluss mit gesund! Die Hauptzutat in seinem neuesten Buch "Sweet" ist Zucker. Und da wird auch nichts beschönigt, im Gegenteil, beinahe hätte er es "Zucker" genannt, schreibt er in Vorwort.

Seine Partnerin bei diesem Buch ist Helen Goh, Patissière und Psychotherapeutin aus Melbourne. Über einem Stück Kuchen schlossen sie in seinem Restaurant Freundschaft. Als nächsten Schritt buken und kosteten sie sich durch eine Menge Kuchen und Kekse. Um schlussendlich die besten Rezepte in "Sweet" zusammenzufassen.

Mehr als Zucker

Los geht es mit Cookies und Keksen. Dazu ist keine besondere Ausstattung notwendig, die Kinder haben Spaß beim Mithelfen. Die Teige lassen sich meist problemlos einfrieren und bei Bedarf schnell frisch backen. Das ist auch so bei dem folgenden Rezept für Schoko-Pekannuss-Cookies mit Banane. Wer regional bleiben will, kann anstatt der Pekannüsse ja auch Walnüsse verwenden. Ein paar von diesen noch ungebackenen Cookies einsatzbereit im Tiefkühlschrank zu haben ist ein tröstlicher Gedanke.

Bei den Zutaten für die süßen Köstlichkeiten werden auch etliche verwendet, die sonst hierzulande nicht so gebräuchlich sind. Wie zum Beispiel Datteln, Orangenblütenwasser, frische Feigen, Papaya oder Kaffirlimettenblätter, doch im Großen und Ganzen sind die Ingredienzien leicht erhältlich.

Eher durch Zufall sind auch ein paar der 120 Rezepte ohne Gluten, bzw. ohne Nüsse. Da dies für Allergiker relevant ist, haben die beiden Autoren diese extra gekennzeichnet. Der folgende Kokos-Schoko-Kuchen kommt zum Beispiel ohne Mehl aus. Ansonsten ist erlaubt, was schmeckt.

Bei vielen Rezepten ist die Kombination der Zutaten ungewöhnlich. und das macht sie interessant. "Milchreis mit gebackenem Rhabarber und Estragon": steht schon für den nächsten Frühling am Speiseplan. Die "Honig-Orangenblüten-Amaretti" könnten es auf den Weihnachtskekse-Teller schaffen und das Campari-Grapefruit-Sorbet wird demnächst Gästen als Aperitif serviert. Die Schiacciata mit Trauben und Fenchelsamen braucht keinen Anlass, die wird einfach ausprobiert.

Gute Ratschläge

Das Kapitel mit "Tipps und Tricks" ist besonders zu empfehlen. Hier erfährt man dass, Ananaspüree für ein intensiveres Aroma immer erhitzt werden soll, bevor es in den Teig gemischt wird. Oder Öl einer Rührmasse mehr Saftigkeit verleiht, während Butter für mehr Aroma sorgt. Geröstete Nüsse wiederum müssen vor dem Zerkleinern ausgekühlt sein, damit sie sich nicht in eine ölige Paste verwandeln.

Die Fotos zu betrachten ist ebenfalls eine große Freude. Sowohl die Kekse, als auch die Kuchen und Torten, alles ist perfekt in Szene gesetzt ohne gestelzt zu wirken. Die Leserin bekommt die Zuversicht vermittelt, dass ihr Backwerk oder Dessert genau so schön aussehen wird, wie das im Buch präsentierte. Und im günstigsten Fall wird das Backen ebenso viel Spaß machen, wie offensichtlich Yotam, Helen und das restliche Team dabei hatten. Ottolenghi-Fans und Naschkatzen werden nicht widerstehen können. (Helga Gartner, 4.11.2017)

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