Diese Brücke entstand im 3D-Drucker.

Foto: Bam Infra/Geuzendam

Einige Häuser werden bereits mithilfe von 3D-Druckern gebaut. In den Niederlanden wurde nun die erste Brücke eröffnet, die in so einem Verfahren gebaut wurde, eröffnet. Sie erstreckt sich über einen Wassergraben in der niederländischen Kleinstadt Gemert und ist vor allem für Radfahrer gedacht.

Vorteile gegenüber konventionellen Verfahren

Hergestellt wurde die Brücke an der Technischen Universität Eindhoven in Kooperation mit dem Projekt-leitenden Unternehmen Bam Infra. Die Brücke ist acht Meter lang und 3,5 Meter breit und wurde mit einer Belastung von fünf Tonnen getestet. Laut der Universität soll sie nun mehr als 30 Jahre lang halten. Ein Vorteil dieser Technik ist, dass deutlich weniger Beton benötigt wird als bei herkömmlichen Verfahren, erklären die Konstrukteure in einer Aussendung. Bisher wurde der Beton in eine Form gegossen. Durch das Verfahren lassen sich auch CO2-Emissionen reduzieren. Zudem haben Architekten mehr Spielraum bei der Gestaltung und 3D-gedruckte Objekte können schneller fertiggestellt werden.

Konzept der 3D-Druck-Brücke vom niederländischen Unternehmen Bam Infra.
Foto: Bam Infra

Die Brücke mag die erste, aber bald nicht mehr die einzige aus dem 3D-Drucker sein. Das niederländische Start-up MX3D hat mit der Konstruktion einer Brücke aus Stahl beginnen, die im Sommer 2018 fertig gestellt sein soll und für einen Kanal in Amsterdam gedacht ist, berichtet der "Guardian".

Boomende Technologie

3D-Druckverfahren eignen sich für unterschiedlichste Aufgaben – von der Anfertigung kleiner Objekte auf dem Schreibtisch bis zu großen Bauvorhaben wie jenen der in den Niederlanden. Die UNO-Organisation für Handel und Entwicklung erwartet einen weltweiten Boom von 3D-Druckern. Die Exporte dürften sich in weniger als fünf Jahren verfünfzehnfachen. Der Verkauf stieg 2016 um mehr als das Doppelte auf 450.000 Stück. Bis 2020 soll er auf 6,8 Millionen steigen.

3D-Drucker gibt es inzwischen auch für Kinder – Mattel bringt seinen Thingmaker im Herbst auf den Markt.
Foto: Mattel

Inzwischen sind 3D-Drucker auch nicht mehr auf professionelle Einsatzzwecke oder Hobbybastler beschränkt. Spielzeughersteller Mattel bringt im Herbst seinen ersten 3D-Drucker für Kinder auf den Markt. Vorerst allerdings nur in den USA – in Europa sei das noch kein so großes Thema, hieß es auf Anfrage des STANDARD. Auf Amazon findet man bereits eine größere Auswahl solcher Geräte, die auch für Kinder und Jugendliche geeignet sind – etwa den Da Vinci Minimaker. (br, 18.10.2017)