Neu-Delhi – Zur Festivalsaison in Indien erreicht der Einsatz von Feuerwerkskörpern landesweit seinen Höhepunkt. Beim hinduistischen Lichterfest Diwali wurden traditionell immer Lampen und Kerzen entzündet, um den Sieg des Guten über das Böse zu feiern. Doch in den vergangenen Jahren entwickelte sich Diwali zu einem Feuerwerksspektakel. Indiens Feuerwerksindustrie verzeichnet jährlich Umsätze von umgerechnet bis zu 850 Millionen Euro und rangiert damit weltweit auf Platz zwei – noch mehr Raketen und Böller produziert nur China.
Verkauf vom Obersten Gerichtshof verboten
Das geht vor allem auf Kosten der Umwelt: Beim Lichterfest 2016 wurden in Neu-Delhi die verheerendsten Feinstaubwerte seit zwanzig Jahren gemessen. Deshalb schränkten die indischen Behörden den Verkauf der Raketen in diesem Jahr stark ein. Wegen der drohenden Luftverschmutzung hat Indiens Oberster Gerichtshof den Verkauf von Feuerwerkskörpern vorübergehend sogar gänzlich verboten.
Illegale Fabriken hindert das allerdings nicht an der Produktion von Böllern und Raketen. Zur Festivalsaison schießen jährlich Tausende jener Werkstätten aus dem Boden, in denen sich immer wieder schwere Unfälle ereignen. Erst im vergangenen Monat sind im Bundesstaat Jharkhand neun Menschen bei einem Brand in ihrer Werkstatt ums Leben gekommen.
Sieben Arbeiter getötet
Auch in diesem Jahr sind bei einer Explosion in einer illegalen Feuerwerksfabrik in Ostindien in der Nacht auf Donnerstag sieben Arbeiter getötet worden. Wie die Behörden weiter mitteilten, wurden neun weitere Menschen verletzt, einige davon lebensgefährlich.
Die behelfsmäßige Fabrik im Bundesstaat Odisha wurde durch die Explosion am Mittwochabend vollständig zerstört, wie ein Sprecher der Bezirksverwaltung mitteilte. Die schwere Explosion sei durch in Brand geratene Chemikalien und Schießpulver ausgelöst worden. Dem Sprecher zufolge schweben mehrere der verletzten Fabrikarbeiter in Lebensgefahr. (APA, AFP, 20.10.2017)