Eine positive erste Bilanz über das Pilotprojekt telefonische Gesundheitsberatung 1450 in Vorarlberg hat am Montag Gesundheitslandesrat Christian Bernhard (ÖVP) gezogen. Insgesamt 9.000 Mal sei die Nummer in den ersten sechs Monaten angerufen worden. Am häufigsten wurde 1450 nach Insektenstichen, bei Bauchschmerzen, geröteten Augen und Fieber bei Kleinkindern gewählt.

Sechs Prozent aller Anrufer konnte eine Selbstversorgung empfohlen werden, der Weg zum Arzt oder ins Krankenhaus blieb ihnen damit erspart. 63 Prozent und damit die Mehrzahl der Fälle verwies die Gesundheitsberatung an einen niedergelassenen Arzt. Nur zwölf Prozent rieten die Experten, ein Krankenhaus aufzusuchen. Bei 3,5 Prozent der Anrufe handelte es sich um echte Notfälle, bei denen einen Rettung alarmiert werden musste. Den restlichen fünf Prozent wurde Verschiedenes empfohlen bzw. wurden sie an eine Apotheke, Zahnärzte, Physiotherapeuten oder die Notfallseelsorge, die Vergiftungszentrale oder an eine Hebamme verwiesen.

Als Pilotprojekt

Die telefonische Gesundheitsberatung 1450 Anrufer bietet derzeit in Wien, Niederösterreich und Vorarlberg rund um die Uhr, sieben Tage die Woche eine telefonische Beratung bei gesundheitlichen Problemen und Anliegen. Die "Hotline" wird in deutscher Sprache angeboten und soll Erstanlaufstelle bei Gesundheitsfragen und akuten Symptomen sein. Speziell geschultes medizinisches Personal lotst die Anrufer durch ein "medizinisch-wissenschaftliches und international bewährtes Abfragesystem" – einen "Fragebaum" -, schätzt die Dringlichkeit des Anliegens ein und gibt entsprechende Verhaltensempfehlungen ab.

Ziel ist es, in der zweijährigen Pilotphase der Initiative rund 50.000 Anrufe in Vorarlberg zu verzeichnen. "Die vorliegenden Zahlen sind positiv, wir sind auf gutem Weg", zeigte sich Bernhard mit der Entwicklung zufrieden. (APA, 23.10.2017)

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