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Facebook räumt auf – das gefällt aber nicht allen.

Foto: Elise Amendola / AP

Bei Facebook experimentiert man derzeit mit einer grundlegenden Umgestaltung des Newsfeeds. Und zwar einer, die vor allem für die Betreiber von Nachrichtenseiten wenig Gutes verheißt.

Umbau

Der neue Newsfeed wirft klassische Einträge von Facebook Pages aus der Hauptansicht und verschiebt sie auf einen sekundären "Explore Feed". Künftig sollen vor allem die Beiträge von Freunden im Vordergrund stehen, Nachrichtenseiten bekommen einen Platz an dieser Stelle hingegen nur mehr, wenn sie dafür zahlen.

Derzeit wird dieser neue Aufbau laut Facebook in sechs Ländern getestet, darunter auch Serbien und die Slowakei. Die ersten Erfahrungen verheißen dabei für Seitenbetreiber wenig Gutes: Die Interaktion mit Facebook Pages sei nach der Umstellung um 60 bis 80 Prozent zurückgegangen, heißt es von betroffenen Anbietern. Bei einem weltweiten Rollout würde das wohl vor allem kleineren Publishern schaden, die besonders stark von der Verbreitung via Social Media abhängen.

Drastischer Rückgang

Dieser Verlust an Reichweite scheint flott vonstattenzugehen. Praktisch von einem Tag auf den anderen hätten die 60 größten Facebook Pages in der Slowakei zwischen zwei Drittel und drei Viertel ihrer Reichweite verloren, beklagt der slowakische Journalist Filip Struhárik und liefert dazu auch interne Statistiken.

Reaktion

Bei Facebook reagiert man auf diese Kritik mit dem Hinweis, dass der Explore Feed eine Folge des User-Wunsches sei. Immer wieder habe man das Feedback bekommen, dass die Nutzer lieber gleich die Beiträge ihrer eigenen Freunde und Familie sehen würden. Zudem sei – zumindest vorerst – kein weiterer Rollout des neuen Newsfeeds geplant, wie Adam Mosseri, bei Facebook für den Newsfeed verantwortlich, via Twitter betont.

In anderen Ländern gebe es zwar auch einen "Explore Feed", dort werden aber populäre Artikel, Fotos und Videos von Seiten angezeigt, denen man nicht folgt. Eine Änderung der der eigentlichen Newsfeed-Anzeige hat dies – jenseits der sechs erwähnten Testländer – allerdings nicht zur Folge.

Der Testlauf werde außerdem noch einige Monate laufen, betont ein Facebook-Sprecher gegenüber dem STANDARD. In dieser Zeit werde man immer wieder Anpassungen vornehmen, etwa um herauszufinden, wie die Nutzer mit Videos und anderen Postingtypen interagieren. Erst danach soll dann entschieden werden, wie man mit dem Newsfeed global voranschreitet. (red, 24.10.2017)