Nicht selbstverständlich: Anerkennung für Arbeit.

Foto: Paul Sturm

"Oh, das ist problematisch" – Diesen Satz hört Belinda Kazeem-Kaminski immer wieder, wenn sie ihre Erfahrungen als einzige schwarze Lehrende an der Akademie der bildenden Künste in Wien schildert. Was darauf folgt, ist meist nur betroffenes Schweigen. Sie habe einfach keine Kraft mehr, ständig Weiße davon überzeugen zu müssen, dass Rassismus wirklich existiere, erzählt sie in ihrer Installation Lehren als ... eine Einladung.

Diese soll dazu einladen, Erfahrungen auszutauschen und zu reflektieren, eine Sprache für Diskriminierung zu finden, denen People of Color in Österreich von klein auf ausgesetzt sind.

Als Teil der Ausstellung Die Arbeit ist noch nicht zu Ende von Soho in Ottakring, zeigt Kazeem-Kaminski, dass noch viel getan werden muss und dass "Inklusion halt einfach nicht alles ist", wenn man mit niemandem über seine Erfahrungen sprechen könne.

Praktiken der Anerkennung

Auch die drei anderen künstlerischen Positionen beschäftigen sich mit Praktiken der Anerkennung in der Arbeitswelt. Wolfgang Krammer etwa mit Holzfällern als "unsichtbaren" Arbeitskräften der Wegwerfgesellschaft. Er hat in Fotografien den Weg des Holzes vom Wald bis zur Müllhalde festgehalten. Das Duo honey & bunny (Sonja Strummer und Martin Hablesreiter) inszeniert das Putzen in ungewohnten Kontexten – etwa im Inneren eines Müllautos. Sie wollen aufzeigen, dass Putzen als minderwertige Arbeit gilt und Hierarchie und Status ausdrückt.

Die Installation Fluxus Fire von FXXXism Toshain/ Ceeh nimmt Bezug auf Ben Vautiers Total Art Matchbox from Flux Year Box 2. Mit einem "Total Art Lighter" zündeten die beiden Künstlerinnen einen Haufen Poster und Flyer ihrer vergangenen Aktionen an, um die materielle Dimension von künstlerischer Arbeit zu verdeutlichen. (heka, 27.10.2017)