Pjöngjang/Seoul – China will nach Angaben der Regierung in Seoul trotz seiner Besorgnis wegen eines neuen US-Raketenabwehrsystems in Südkorea die Beziehungen zum Nachbarn wieder weitgehend normalisieren. Man haben sich auf diplomatischer Ebene geeinigt, "den Austausch und die Zusammenarbeit in allen Bereichen so früh wie möglich wiederherzustellen", teilte das Außenministerium in Seoul am Dienstag mit.

Das Präsidialamt kündigte zudem an, dass sich Präsident Moon Jae In und der chinesische Staats- und Parteichef Xi Jinping in der nächsten Woche am Rande des Gipfeltreffens der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) in Vietnam treffen würden. Das sei der "erste Schritt" zur Umsetzung der Vereinbarungen, den Austausch wieder aufzunehmen, hieß es.

Handelspartner

Die chinesische Seite hatte den Angaben zufolge bekräftigt, sie sei weiter gegen das Raketenabwehrsystem des Typs THAAD in Südkorea. Doch Seoul und Peking seien der Ansicht, dass die Stärkung ihrer Zusammenarbeit im beiderseitigen Interesse sei. Beide Länder sind wichtige Handelspartner. Für Seoul ist zudem die Zusammenarbeit mit Peking wichtig, um eine Lösung im Konflikt um das Raketen- und Atomprogramm Nordkoreas zu finden.

Die USA hatten in diesem Jahr trotz Kritik aus China und Russland das THAAD-System aufgebaut, das Südkorea und die im Land stationierten US-Soldaten vor potenziellen Raketenangriffen Nordkoreas schützen soll. China geht davon aus, dass das Frühwarnsystem auch sein eigenes Raketenpotenzial erfassen kann. (APA, 31.10.2017)