In Wien soll es bald die Straßenbahnlinie 11 geben. (Symbolbild)

Foto: Robert Newald

Wien – Die geplante neue Straßenbahnlinie in Wien-Simmering wird die Zahl 11 – und damit die Zahl des Bezirks – tragen. Mehr als die Hälfte der gut 14.000 Teilnehmer des Online-Votings haben sich für diese Bezeichnung entschieden und damit den alternativen Vorschlägen 70 und 73 einen Korb gegeben. Beim betreffenden Öffi-Vorhaben ist man allerdings noch im Clinch mit dem FPÖ-Bezirksvorsteher.

Bei der Bim-Verbindung geht es nicht um eine neue Route. Vielmehr wird sie – anstelle eines Teilabschnitts der bisherigen 6er-Linie – auf der Strecke zwischen Kaiserebersdorf und U3-Station Enkplatz als eigenes, so gut wie störungsfreies Bezirksshuttle unterwegs sein. Neue Gleise müssen deshalb nicht verlegt werden, lediglich zusätzliche Schleifen sind nötig. Die Bauarbeiten sollen im Frühjahr beginnen, der Betriebsstart ist für die zweite Jahreshälfte 2018 geplant, informierte die zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) am Donnerstag.

Stadlers Kritik für Sima "unfassbar"

Das Problem bei der Sache: FPÖ-Bezirksvorsteher Paul Stadler ist alles andere als begeistert von den Plänen. Er befürchte hohe Kosten – die Wiener Linien veranschlagen zwei Millionen Euro – sowie ein Verkehrschaos und den Wegfall von Parkplätzen durch den Bau der neuen Schleifen, sagte er unlängst. "Es ist unfassbar, dass der Herr Bezirksvorsteher Stadler sinnvolle Verbesserungen aus parteitaktischen Gründen und mit fadenscheinigen Argumenten ablehnt", konterte Sima am Donnerstag. Sie könne sich über die "absurde Argumentation" nur wundern.

Um den blauen Bezirkschef doch noch zu überzeugen, ist für Freitag ein Treffen zwischen Stadler und Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer anberaumt. Dabei sollen Details erläutert und offene Fragen geklärt werden, sagte ein Unternehmenssprecher. (APA, 2.11.2017)