Islamabad – Der unter Korruptionsverdacht stehende pakistanische Ex-Premierminister Nawaz Sharif ist nach wochenlanger Abwesenheit wieder vor Gericht erschienen. Bei einer kurzen Anhörung in Islamabad hinterlegte Sharif am Freitag Sicherheiten in Höhe von umgerechnet rund 82.000 Euro, wie sein Anwalt sagte. Der nächste Gerichtstermin wurde für kommenden Dienstag festgelegt.

Vergangene Woche hatte die pakistanische Justiz Haftbefehl gegen Sharif erlassen, weil dieser seit Anfang Oktober nicht mehr vor Gericht erschienen war. Der Ex-Premier hielt sich die meiste Zeit in London auf, wo sich seine Frau einer Krebsbehandlung unterzieht. Am Donnerstag kehrte er nach Pakistan zurück.

Sharif war Mitte Oktober wegen mutmaßlicher Korruption angeklagt worden. Ihm wurden Enthüllungen aus den sogenannten Panama Papers zum Verhängnis: Diese bringen drei seiner Kinder in Zusammenhang mit Steuerhinterziehung und Geldwäsche. Über Briefkastenfirmen soll nach Ansicht der Justiz auch Sharif profitiert haben. Im Juli wurde Sharif wegen der Korruptionsvorwürfe vom Obersten Gerichtshof abgesetzt. Er war damit der 15. Regierungschef in der 70-jährigen Geschichte Pakistans, der vor Ende seiner Amtszeit abgesetzt wurde. (APA, 3.11.2017)