Ottawa/Moskau – Kanada hat gegen 30 russische Regierungsvertreter Einreiseverbote verhängt und ihre Vermögen eingefroren. Das Außenministerium in Ottawa warf ihnen am Freitag eine Mitschuld am Tod des Anti-Korruptionsanwalts Sergej Magnitski vor, der 2009 in russischer Haft starb.

Zu denjenigen, die von den Strafmaßnahmen betroffen sind, zählt mit Russlands Chefermittler Alexander Bastrykin ein enger Vertrauter von Präsident Wladimir Putin. Die Sanktionen signalisierten deutlich, dass Kanada gegen Einzelpersonen vorgehe, die von erheblicher Korruption profitierten oder in Menschenrechtsverletzungen verwickelt seien, erklärte Außenministerin Chrystia Freeland. Die russische Botschaft in Ottawa kritisierte die Strafmaßnahmen als "absolut gegenstandslos und verwerflich".

Die Sanktionen wurden nach Angaben des kanadischen Außenministeriums auf Basis eines neuen Gesetzes verhängt. Dieses erlaubt es der Regierung, Strafmaßnahmen gegen Personen zu erlassen, die nach ihrer Auffassung Menschenrechtsverstöße begangen haben. (APA, 4.11.2017)