Robert Hergovich (links) tritt als SPÖ-Klubchef im Burgenland ab, Landeshauptmann Niessl will Hans Peter Doskozil zum Nachfolger aufbauen.

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Eisenstadt – Über die berufliche Zukunft von Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil dürfte am Mittwoch endgültig Klarheit herrschen: Am Nachmittag tagt in Eisenstadt ein außerordentlicher SPÖ-Landesparteivorstand, bestätigte Landeshauptmann Hans Niessl am Montag bei einer Pressekonferenz. In der Sitzung werde auch über die Rückkehr von Doskozil ins Burgenland "ausführlich diskutiert" werden.

Im Anschluss an die Sitzung findet eine Pressekonferenz statt. Auf die Frage, ob am Mittwoch mit einer Entscheidung zu rechnen sei, sagte Niessl, er gehe davon aus. Die Sozialdemokratie des Burgenlandes zeichne sich dadurch aus, dass es "klare, rasche Entscheidungen gibt". Er könne jedoch nicht dem Landesparteivorstand vorgreifen und wolle das auch nicht.

Schneller als gedacht

Dass Doskozil ins Burgenland zurückkehren will, ist schon länger ein offenes Geheimnis. Nachdem die SPÖ auf Bundesebene nun wohl die Oppositionsbank drücken muss, soll der Wechsel aber schneller als gedacht durchgezogen werden. Spekuliert wird, dass er entweder Finanzlandesrat oder Gesundheitslandesrat werden soll. Nach APA-Informationen soll Doskozil Helmut Bieler als Chef des Finanzressorts ablösen, der in Pension gehen könnte. Da Doskozil schrittweise als Niessls Nachfolger aufgebaut werden soll, soll er in weiterer Folge dann auch die Landespartei übernehmen. Die nächste Landtagswahl im Burgenland steht regulär im Frühjahr 2020 an.

Hergovich zurückgetreten

Landesklubobmann Robert Hergovich legte unterdessen bei einer Pressekonfrenz am Montag seine Funktion zurück. Er wird zurück in die Arbeiterkammer wechseln. "Ich habe immer gesagt, dass ich zwischen zehn und 15 Jahre in der Politik arbeiten und dann wieder in der Arbeiterkammer zurückkehren will. Dieser Zeitpunkt ist jetzt gekommen", sagte Hergovich.

Sein Landtagsmandat will Hergovich er weiter ausüben. Als Klubchefin folgt ihm die Mattersburger Bürgermeisterin und Landtagsabgeordnete Ingrid Salamon nach. (APA, 6.11.2017)