Rom/Neapel – Nach Juventus Turin hat der Skandal um Verstrickungen zwischen Fangruppen und der Mafia den italienischen Tabellenführer SSC Napoli erreicht. Der Chefankläger des Fußballverbands (FIGC), Giuseppe Pecoraro, wolle in der Angelegenheit am Dienstag Napoli-Präsident Aurelio De Laurentiis anhören, berichtete die "Gazzetta dello Sport" am Montag.

Ermittelt werde bereits seit Sommer, weil der Klub Eintrittskarten an Fangruppen mit Verbindungen zur Camorra verschenkt haben soll. Auch Spieler sollen in den Skandal verwickelt sein.

Sperren und Geldstrafen für Juve-Manager

Bei Juventus hatten die Vorwürfe die Führungsriege betroffen: Präsident Andrea Agnelli und drei weitere Manager wurden im September vom FIGC-Gericht zu Sperren und Geldstrafen verurteilt. Ihnen war vorgeworfen worden, von 2011 bis 2016 Hooligans Eintrittskarten verschafft oder das nicht verhindert zu haben.

Diese Fans wiederum werden in Verbindung mit der kalabrischen Mafia 'Ndrangheta gebracht. Nach Einschätzung des Gerichts war Agnelli allerdings nicht darüber informiert, dass ein Sprecher einer Ultra-Gruppe Verbindungen zur Unterwelt hatte. (APA, 6.11.2017)