Das millionenschwere Jungunternehmen Kiweno war eines der getesteten Firmen – auch hier wird ein Einsatz von Experten nicht empfohlen.

Foto: Kiweno

Obwohl es nur für die wenigsten zutrifft, glauben viele Menschen, unter einer Nahrungsmittelallergie zu leiden. Doch statt sich bei einem Arzt Gewissheit zu verschaffen, vertrauen einige auf Sets, die im Internet erhältlich sind, und testen sich selbst. Keine gute Idee, meint der Verein für Konsumenteninformation, bei dessen Überprüfungen alle zehn Produkte durchgefallen sind.

Unnötig Geld ausgegeben

Laktose- oder glutenfreien Lebensmittel füllen mittlerweile ganze Regalreihen in den Supermärkten. Doch viele geben ihr Geld völlig unnötig für die teuren Spezialprodukte aus, da nur drei Prozent der Bevölkerung von einer Nahrungsmittelallergie betroffen sind.

Deutlich höher ist der Anteil bei Fruktoseunverträglichkeit und Laktoseintoleranz: Von den Erwachsenen leiden jeweils zehn bis 15 Prozent darunter. 0,1 Prozent der Bevölkerung weist eine Zöliakie auf. Diese Autoimmunerkrankung wird durch das Klebereiweiß Gluten, welches sich in Weizen, Roggen, Dinkel und Gerste befindet, ausgelöst, was zu einer Entzündung des Dünndarms führt.

Vernichtendes Urteil

Lassen sich Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten überhaupt mit den Internet-Tests bestimmen? Der VKI ließ die Produkte vom Floridsdorfer Allergiezentrum (FAZ) in Wien unter die Lupe nehmen, die von jeweils zehn Personen ausprobiert wurden.

Die Ergebnisse fielen ernüchternd aus: Für keinen einzigen Test könne eine Empfehlung ausgesprochen werden. Sechs Produkte lieferten sogar derart haarsträubende Ergebnisse, dass die Konsumentenschützer empfehlen, die Finger davon zu lassen. Wer diesen Testergebnissen folgt, riskiere unter Umständen massive gesundheitliche Probleme. (APA, 07.11.2017)