Kaliningrad – In einem russischen Zoo ist eine Tierpflegerin von einem Tiger angegriffen und schwer verletzt worden. Der Gesundheitszustand der Frau sei zwei Tage nach der Attacke in der Stadt Kaliningrad in der gleichnamigen russischen Exklave "stabil", sagte eine Zoosprecherin der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag.

Die Pflegerin sei am Sonntag in den Käfig des Amur-Tigers Taifun gestiegen, während Besucher zusahen, und wollte den Bereich reinigen. Taifun sei jedoch aus einem Gehege innerhalb seines Käfigs entkommen und habe sie angegriffen. Einem lokalen Fernsehsender sagte eine Besucherin, der Tiger "schlitzte die Arme der Tierpflegerin auf", diese habe versucht sich zu verteidigen.

Zehnminütige Attacke

Die umstehenden Besucher begannen, den Tiger mit Tischen und Stühlen aus einem Restaurant zu bewerfen, um ihn abzulenken. Laut einem anderen Besucher dauerte die Attacke etwa zehn Minuten, dann konnte sich das Opfer in einen sicheren Bereich retten.

Am Dienstag befand sich die Tierpflegerin nach Angaben der Zoosprecherin zwar noch im Krankenhaus, schwebte jedoch nicht mehr in Lebensgefahr. Der 16-jährige Tiger hatte laut der Sprecherin nie zuvor einen Menschen angegriffen. Ermittlungen würden wahrscheinlich auf "Fahrlässigkeit" und menschliche Fehler als Ursache des Angriffs hinauslaufen.

Der Amur-Tiger ist in China und Russland beheimatet und lebt für gewöhnlich in verschneiten Wäldern. (APA, 7.11.2017)