Alle Jahre wieder: Lässt sich die Stadt Wien von den Bundesländern einen Christbaum spenden. Heuer kommt die FIchte aus Vorarlberg

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Der Regen schadet der feierlichen Stimmung nicht, als der heurige Christbaum am Mittwochvormittag am Wiener Rathausplatz eintrifft. Wie jedes Jahr eskortiert die Polizei die Fichte, die auf einem Sattelschlepper anreist, vom Votivpark zum Rathaus, wo 15 Mitarbeiter des Magistrats für Bau- und Gebäudemanagement (MA 34) den Baum erwarten.

Langer Weg nach Wien

Der Christbaum, der jedes Jahr von einem anderen Bundesland gespendet wird, stammt heuer aus Vorarlberg, genauer aus Frastanz-Felsenau (Bezirk Feldkirch). "Wahrscheinlich hat noch nie ein Baum einen so langen Weg zurückgelegt", erzählt Andreas Mailath-Pokorny, Stadtrat für Kultur, Wissenschaft und Sport. Seit 59 Jahren werden am Rathausplatz Bäume aus verschiedenen Bundesländern für die Adventszeit aufgestellt. Die Fichte aus Vorarlberg wird in den nächsten Tagen mit Lichterketten geschmückt und bei der Eröffnung des Weihnachtsmarktes am 18. November erleuchtet.

Johannes Gruber von der MA 34 ist Teil der Leitung des Aufstellteams und seit 13 Jahren jeden Herbst beim Empfang des Baumes dabei. Der Baum muss nicht nur aufgestellt, sondern auf verschönert werden. Beim Transport abgebrochene Äste werden aufgehoben und nachträglich eingesetzt. Bis der Baum fertig ist und steht vergehen meist drei bis vier Stunden.

Die Vorbereitungen würden früh beginnen. Die Stahlseile mit denen der Baum befestigt wird, werden jedes Jahr überprüft. Der Baum stehe fest. Er wird in einem 1,80 Meter tiefen Loch verankert und mit Stahlseilen sogar am Rathaus selbst festgemacht. Bei heftigem Sturm müsse man den Platz aber dennoch schließen. Passiert sei bisher nie etwas.

An Elefanten verfüttert

Die Kosten für Transport und Fällung des Baumes übernimmt das Land Vorarlberg. Die zwei Krane, die den Baum aufstellen stellte bisher die Firma Prangl kostenlos zur Verfügung, das könnte sich jedoch nächstes Jahr ändern, erzählt Gruber. Die Frage ob die Stadt Wien an andere Länder Bäume spende, konnten die Organisatoren nicht beantworten, allerdings sei der letzte Baum aus dem Wienerwald gekommen.

Der Christbaum bleibt bis zum Dreikönigstag stehen. Danach hat die – laut Kulturabteilung der Stadt 70 Jahre alte – Fichte ausgedient. "Sie wird jedoch nicht weggeworfen, sondern an die Elefanten in Schönbrunn verfüttert", erzählt Gruber. Auch die Lichterketten werde man nicht wegwerfen, sondern für das kommende Jahr aufheben – dann kommt der Baum aus Kärnten. (Anastasia Hammerschmied, 8.11.2017)