Tel Aviv – Der unter vielfachem Missbrauchsverdacht stehende US-Filmproduzent Harvey Weinstein hat die Kontaktdaten der israelischen Sicherheitsfirma Black Cube vom ehemaligen Ministerpräsidenten Ehud Barak erhalten. Das teilte eine Sprecherin des israelischen Ex-Premiers Barak am Dienstag mit.

Weinstein sei auf Barak zugekommen, weil er von einer israelischen Sicherheitsfirma gehört habe, die ihm bei "Geschäftsangelegenheiten" helfen könne. "Barak ist nicht persönlich mit der Firma oder ihren Mitarbeitern vertraut, hat Weinstein aber Daten geben, mit denen er sie kontaktieren konnte", hieß es in der Mitteilung. Barak sei bei der Anfrage Weinsteins vor mehr als einem Jahr nicht bewusst gewesen, wofür dieser die Privatermittler brauche. Weinstein werden sexuelle Belästigung und Missbrauch bis hin zur Vergewaltigung vorgeworfen.

"New Yorker" berichtete

Nach einem Bericht des Magazins "The New Yorker" hat Weinstein im Herbst 2016 zwei Mitarbeiter von Black Cube darauf angesetzt, Informationen über die Schauspielerin Rose McGowan zu sammeln. Die 44-Jährige wirft dem Produzenten vor, sie vergewaltigt zu haben. Black Cube bietet nach eigenen Angaben auf der Website Dienste "ausgewählter Veteranen von Eliteeinheiten israelischer Geheimdienste" an.

Die Sicherheitsfirma wollte sich nicht zu Details in dem Bericht äußern. "Black Cube unterstützt die Arbeit von vielen führenden Anwaltskanzleien rund um die Welt, besonders in den USA. (...) Die Firma mischt sich nicht ein in Familienstreitigkeiten oder Fälle von sexueller Belästigung", hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme. Und weiter: "Black Cube hält hohe moralische Standards bei seiner Arbeit ein und agiert in voller Übereinstimmung mit den Gesetzen jeglicher Gerichtsbarkeit, in deren Bereich es tätig ist." (APA, 8.11.2017)