Beim sozialen Netzwerk Facebook denkt man offenbar über unkonventielle Erweiterungen für Nutzerprofile nach. Gemeinsam mit dem IT-Konzern haben Forscher der Tel Aviv University Software entwickelt, mit der sich "reaktive Profilbilder" umsetzen lassen.

Konkret geht es um einen Algorithmus der in der Lage ist, auf Basis von nur einem Gesichtsfoto ein Modell für dessen Animation zu berechnen. Damit lassen sich verschiedene Emotionen darstellen – vom verärgerten Blick über Lächeln bis zum Zuzwinkern, berichtet New Scientist, wo man sich an die animierten Bilder in den Plakaten und Zeitungen der "Harry Potter"-Romane erinnert fühlt.

Ein Foto reicht

Während das Modell per Gesichtserkennung errechnet wird, dient als Grundlage für die Animationen ein "Basisvideo" einer Person, die die verschiedenen Emotionen vorführt. Ihre Gesichtsbewegungen werden anschließend auf das Modell übertragen. Eine äußerliche Ähnlichkeit zum Menschen am Profilbild ist dabei keine Voraussetzung.

New Scientist

Wenn am Profilfoto keine Zähne zu sehen sind, werden jene vom Basisvideo eingefügt, wenn man etwa ein Lächeln animiert. Dies würde in den wenigsten Fällen auffallen. Bei der Umsetzung ist man auch schon recht weit gekommen. Man ließ Probanden die erzeugten Animationen ansehen und die Hälfte der Teilnehmer hielt diese für real.

Ein Lächeln für ein Like

Auch verschiedene Anwendungsfälle für ihre Technologie haben die Wissenschaftler bereits parat. So könnte das Profilbild des Verfassers etwa lächeln, wenn ein anderer Nutzer einen seiner Inhalte "liked".

Die Forscher sind davon überzeugt, dass Animationstechniken wie diese in Zukunft einmal so ausgereift sein werden, dass kein Unterschied mehr zu realen Gesichtszügen mehr erkennbar ist. Ihre Arbeit wollen sie auf der anstehenden Siggraph-Konferenz näher vorstellen. (red, 09.11.2017)