Bild nicht mehr verfügbar.

Mensur Suljovic hat nach eigenen Angaben keine Einladung zur Sportler-des-Jahres-Gala erhalten. Vonseiten der veranstaltenden Sporthilfe aber war zu erfahren, dass man sehr wohl versucht habe, ihn telefonisch zu erreichen.

Foto: AP/ Steven Paston

Wien – Die österreichische Sporthilfe hat am Freitag Medienberichte dementiert, wonach Mensur Suljovic nicht zu der letztwöchigen Sporthilfe-Gala eingeladen worden wäre. "Ich habe mich schon darauf gefreut, habe sogar meinen Flug zum Turnier nach Glasgow verschoben", sagte der Wiener dem "Kurier" und fügte an: "Aber ich habe keine Einladung erhalten."

Laut Sporthilfe hat man aber sehr wohl und "selbstverständlich auch mit Mensur Suljovic Kontakt aufgenommen". Man habe mit dem Dartsverband gesprochen, um die Kontaktdaten von Suljovic zu erhalten, wurde dabei informiert, dass dieser wohl ob seines Turnierkalenders nicht kommen könne. Man habe dann versucht, ihn telefonisch zu erreichen, was aber nicht gelungen sei. Daraufhin habe man ihm auf die Mobilbox gesprochen mit der Bitte um Rückmeldung. "Leider ist diese Rückmeldung ausgeblieben."

Schriftliche Einladung nicht üblich

Laut Sporthilfe setzt man "wirklich alles daran, die Sportler zur Gala zu bringen, weil es nicht nur für die Sporthilfe, sondern vor allem für den heimischen Sport ein großer Abend ist". Da überrascht dann doch, dass man es bei einer Nachricht in der Mobilbox beließ.

Wie Manuel Latzko, Verantwortlicher für Öffentlichkeitsarbeit bei der Sporthilfe, dem STANDARD berichtet "schien es jedoch äußerst unwahrscheinlich, dass Suljovic kommen würde, weil ein Erscheinen nach Rücksprache mit dem Dartsverband zu 99,9 Prozent auszuschließen gewesen sei."

Eine schriftliche Einladung sei nicht üblich, weil der Zeitraum zwischen Vorauswahl der besten fünf und der Gala mit der Sportlerwahl mit rund zehn Tagen relativ kurz wäre. "Und schließlich ist man bisher mit telefonischer Kontaktaufnahme sehr gut gefahren".

Suljovic: "Ich bin nicht so wichtig"

Nicht gerade einfach gestaltete sich übrigens der Versuch der Kontaktaufnahme seitens der STANDARD mit Suljovic, der am Freitag lange nicht erreichbar war, weil – wie sich später herausstellte – er im Flieger nach England saß. Am späten Nachmittag dann aber klappte es. Der Wiener gab an, dass er die Sprachbox nie abhöre, er auch sonst nie Nachrichten auf diese Weise erhalte. "Sie hätten mir ein sms schreiben sollen, dann hätte ich bestimmt zurückgerufen", sagte Suljovic, der das Ganze nicht wirklich nachvollziehen konnte, aber betonte, kein Problem damit zu haben. "Ich bin nicht so wichtig, also ist es nicht so wichtig."

Nur einer von fünf Kandidaten anwesend

Österreichs bester Dartspieler war einer von fünf Kandidaten für die Wahl zum Sportler des Jahres, die schließlich zum vierten Mal zugunsten von Marcel Hirscher ausging. Als einziger Kandidat war Skispringer Stefan Kraft in Wien anwesend. Hirscher holte sich gleichzeitig in Prag den Anoc Award als Europas Sportler des Jahres ab, Dominic Thiem spielte beim ATP-1000-Turnier in Paris, und Jakob Pöltl war in der NBA beschäftigt.

Bereits im Vorfeld der Gala war Kritik laut geworden. Snowboarder Benjamin Karl ("Ist Darts wirklich Sport?") hatte sich verwundert über die Nominierung von Suljovic gezeigt. Auch aus dem Radsportlager war Kritik gekommen, weil es weder Stefan Denifl, der bei der Spanien-Rundfahrt die Königsetappe gewann, noch Lukas Pöstlberger, der beim Giro d’Italia nach seinem Sieg auf der ersten Etappe als erster Österreicher das Rosa Trikot des Gesamtführenden getragen hatte, in die Endausscheidung schafften. (Thomas Hirner, 10.11.2017)