Nationalrat im Ausweichquartier des Parlaments in Wien.

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Die jüngste Wahl hat für einige Veränderungen in der Zusammensetzung des Nationalrats gesorgt. In der interaktiven Grafik können Sie selbst Parteien und Parteikombinationen nach verschiedenen Merkmalen vergleichen.

Weiblicher und jünger

Der Frauenanteil stieg im Vergleich zur letzten Periode bei allen im Parlament verbliebenen Fraktionen, die meisten kamen hier bei der SPÖ dazu, die nun sieben Frauen mehr vertreten. SPÖ-intern entspricht das einem Sprung um 13 Prozentpunkte beim Frauenanteil von 33 auf 46 Prozent. Bei den Neos kamen zwei Frauen hinzu, und auch bei der ÖVP sind sechs der elf zusätzlichen Mandate Frauen. Der Frauenanteil im FPÖ-Klub stieg zwar, von ihren 13 zusätzlichen Sitzen gingen aber nur fünf an Frauen. Der Frauenanteil der FPÖ belief sich in der letzten Periode allerdings auch nur auf 16 Prozent.

Für die Liste Pilz sitzen jeweils vier Frauen und Männer im Nationalrat – sie landet damit direkt auf dem Spitzenplatz unter den Fraktionen hinsichtlich des Frauenanteils. Insgesamt ist der Frauenanteil im Parlament allerdings nur um drei Prozentpunkte oder sechs Abgeordnete auf 34 Prozent gestiegen.

Durchschnittsalter und Nationalratserfahrung rückläufig

Das Durchschnittsalter der Nationalratsabgeordneten sank mit der konstituierenden Sitzung um knapp fünf Jahre. Lag es zuvor bei etwa 52 Jahren und drei Monaten, ist nun die oder der durchschnittliche Abgeordnete 47 Jahre und fünf Monate alt. Sollte es bei dieser Zusammensetzung bleiben, wäre der derzeitige Nationalrat am Ende der regulären Legislaturperiode von fünf Jahren also in etwa so alt wie der Vorige. Dieser tagte allerdings nur knapp über vier Jahre lang. Besonders viele junge Mandatare und Mandatarinnen unter 35 kamen mit acht Personen bei der ÖVP hinzu. Aber auch der SPÖ-Klub wurde deutlich jünger: Zehn Abgeordneten über 50 weniger stehen elf zusätzliche unter 50 gegenüber.

Im neuen Nationalrat finden sich um acht Abgeordnete mehr, die noch nie im Nationalrat waren, als in der letzten Periode. Damit umfasst die Fraktion der Parlamentsneulinge nun 79 Personen oder 43 Prozent des Nationalrats, während es in der letzten Periode noch 39 Prozent waren.

Höheres Bildungsniveau

Insgesamt stieg das Bildungsniveau in der neuen Gesetzgebungsperiode. Obwohl es weniger promovierte Parlamentarierinnen und Parlamentarier gibt als zuvor, stieg der Anteil derer mit Universitätsabschluss insgesamt. Besonders viele Akademiker kamen hier bei der FPÖ dazu. Der Klub der Liste Pilz besteht sogar vollständig aus Abgeordneten mit Studienabschluss. (Sebastian Kienzl, 11.11.2017)