Diese zu Sexspielzeug zugehörige App soll während der Nutzung insgeheim Tonaufnahmen gemacht haben. Laut der Firma soll es sich dabei um einen kleinen Bug handeln – ein Update soll das Problem nun beseitigen.

Foto: Screenshot/WebStandard
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Eine zu einem Sexspielzeug zugehörige App soll ohne Einwilligung der Nutzer Tonaufnahmen gemacht haben. Aufgedeckt wurde dies von einem Reddit-User, der im Nutzerordner der Software "Lovense Remote" ein Audiofile vorfand, das sechs Minuten andauerte. Offenbar hatte die Applikation insgeheim eine Audioaufnahme während der Benutzung des zugehörigen Vibrators gestartet.

Zugriff für Chat zugelassen

Die Software hatte zuvor zwar hinsichtlich eines Zugriffs auf die Kamera und das Mikrofon angefragt – diese Berechtigungen sollten allerdings nur dem In-App-Chat zugutekommen. Von ständigen Aufnahmen war dabei nicht die Rede. Andere Reddit-Nutzer meldeten sich daraufhin und bestätigten das Verhalten der Software.

"Kleiner Bug" nur bei Android

In weiterer Folge meldete sich dann auch ein User, der laut eigenen Angaben das Unternehmen aus Hong Kong vertritt. Dieser beteuerte, dass es sich dabei um einen kleinen Bug handelt, der nur Android-User betreffen soll. Ob Daten auf die Server übertragen wurden und die Audio-Files nur temporär gespeichert wurden, wurde nicht beantwortet. Ein baldiges Update soll den Bug nun beheben.

Vernetzten Analplug übernommen

Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass ein Produkt von Lovense für Aufregung sorgt. Anfang des Jahres wurde von Sicherheitsforschern ein Analplug der Firma übernommen. Die Experten nahmen das verwendete Bluetooth-Protokoll in Angriff und konnten daraufhin das Sexspielzeug steuern. Ein smarter Vibrator der Firma We-Vibe soll zudem seine Nutzer ausspioniert haben. Hier musste pro User 10.000 Dollar Entschädigung geleistet werden. Auch im Falle des Lovense-Geräts ist eine Sammelklage in Arbeit. (red, 11.11.2017)