David Poisson als Gewinner der Bronzemedaille 2013 in Schladming.

Foto: AFP PHOTO / Olivier MORIN

Nakiska – Der französische Abfahrer David Poisson ist in Kanada ums Leben gekommen. Der 35-Jährige verunglückte beim Training in Nakiska in der Provinz Alberta, wo er sich auf die ersten Speedrennen des Weltcup-Winters am letzten November-Wochenende in Lake Louise vorbereitete. Über die näheren Einzelheiten der Tragödie wurde nichts bekannt.

WM-Dritter 2013

Poissons größter Erfolg war die WM-Bronzemedaille bei der Abfahrt 2013 in Schladming. Er landete damals hinter dem Norweger Aksel Lund Svindal und dem Italiener Dominik Paris und schnappte dem Steirer Klaus Kröll um 38 Hundertstel den Podestplatz weg. Im Weltcup schrieb Poisson zuletzt am 21. Jänner in Kitzbühel als Zwölfter an.

Der französische Skiverband äußerte sich geschockt. "Niedergeschmettert von dieser Nachricht. Wir nehmen am Schmerz seiner Angehörigen in diesem besonders schwierigen Moment teil", schrieb Verbandspräsident Präsident Michel Vion auf Twitter.

Auch der ÖSV erklärte seine Anteilnahme. "Das österreichische Ski-Team ist zutiefst erschüttert. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei der Familie und der französischen Equipe", erklärte der Skiverband auf Twitter.

Poisson, Siebenter der Olympia-Abfahrt von 2010 in Vancouver, stammte aus der Region Annecy in der Nähe der Schweizer Grenze, schaffte den großen Durchbruch trotz WM-Bronze aber nie. Im Weltcup kam er nur einmal auf das Podest, als er Ende Dezember 2015 in Santa Caterina den dritten Platz errang. Zwei Wochen vor dem Gewinn von WM-Bronze hatte er das Podest in der Kitzbüheler Hahnenkammabfahrt als Vierter nur um 24 Hundertstel verpasst.

Tragische Umstände

Poisson war Vater eines eineinhalbjährigen Sohnes, sein eigener Vater war vor 15 Tagen gestorben. Poisson ist der vierte französische auf der Piste tödlich verunfallte Speed-Fahrer der Nachkriegszeit. 1970 brach sich Michel Bozon in der Weltcup-Abfahrt von Megeve das Genick. Michel Dujon kollidierte 1975 in Val d'Isère mit einem Masten und zog sich ebenfalls tödliche Verletzungen zu. 2001 kam Cavagnoud ums Leben. (APA, red, 13.11.2017)

Im Skisport (Rennen, Training, Tests) zu Tode gekommen:

1959: Toni Mark (AUT) Wallberg/BRD (Riesentorlauf)
1959: John Semmelinck (CAN) Garmisch (Abfahrt)
1964: Ross Milne (AUS) Innsbruck (Abfahrtstraining Patscherkofel)
1964: Walter Mussner (ITA) Cervinia (Geschwindigkeitstests)
1969: Silvia Suter (SUI) Sportinia (FIS-Abfahrt)
1970: Michel Bozon (FRA) Megeve (Weltcup-Abfahrt)
1972: David Novelle (USA) Winter Park (Abfahrt)
1975: Michel Dujon (FRA) Tignes (Skitests)
1975: Markku Vuopala (FIN) Lienz (Junioren-EM)
1979: Leonardo David (ITA) Lake Placid (Abfahrt)
(erlag erst 1985 seinen schweren Kopfverletzungen)
1991: Gernot Reinstadler (AUT) Wengen (Abfahrtstraining)
1994: Ulrike Maier (AUT) Garmisch-Partenkirchen (Abfahrt)
2001: Regine Cavagnoud (FRA/Super-G-Weltmeisterin)
2002: Werner Elmer (SUI) Verbier (FIS-Rennen)
2017: David Poisson (FRA) Nakiska/Kanada (Training)