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Wien/Lenzing – Der börsennotierte Faserhersteller Lenzing hat in den ersten drei Quartalen von höheren Faserpreisen profitiert und deutlich mehr Gewinn und Umsatz erzielt. Der Periodengewinn stieg um 35,3 Prozent auf 219,3 Mio. Euro, teilte Lenzing am Mittwoch mit. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) stieg um 23,9 Prozent auf 397,1 Mio. Euro.

Das Betriebsergebnis (EBIT) legte um 34,6 Prozent auf 298,4 Mio. Euro zu. Das Ergebnis je Aktie stieg um 36 Prozent auf 8,12 Euro.

Die Umsatzerlöse wuchsen im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2016 um 9,4 Prozent auf EUR 1,73 Mrd. Euro. Dies sei insbesondere auf höhere Preise bei allen drei Fasergenerationen zurückzuführen.

2018 soll schwieriger werden

"Nach drei ausgezeichneten Quartalen sind wir zuversichtlich, dass wir 2017 deutlich bessere operative Ergebnisse erzielen werden als im Jahr 2016. Gleichzeitig erwarten wir 2018 aber doch stärkeren Gegenwind als bisher", so Vorstandsvorsitzender Stefan Doboczky zum Ausblick.

In den ersten drei Quartalen habe Lenzing die wertorientierte Unternehmensentwicklung in einem sehr positiven Marktumfeld weiter verfolgt und die Implementierung der Unternehmensstrategie sCore TEN mit großer Disziplin vorangetrieben. Ein wichtiger Schritt hin zum Ausbau des regionalen Innovationsangebots sei die Eröffnung eines neuen Applikations- und Innovationscenters in Hongkong, das im September eröffnet wurde. "Ganz besonders stolz sind wir auf die Einführung von TENCEL(TM) Luxe als Zeichen des laufenden Fokus der Lenzing Gruppe auf Innovation und Nachhaltigkeit", so Doboczky in der heutigen Mitteilung.

Operatives Ergebnis deutlich über 2016

Im Ausblick heißt es, dass sich die Nachfrage am globalen Gesamtfasermarkt in einem generell freundlichen makroökonomischen Umfeld weiterhin positiv entwickle. Die Wachstumsraten für holzbasierte Cellulosefasern würden sogar über dem Gesamtfasermarkt erwartet. Nach drei Quartalen werde die Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2017 ein operatives Ergebnis erwirtschaften, das deutlich über dem des Jahres 2016 liegt.

Für 2018 sehe Lenzing mehrere, teils gegenläufige Faktoren, "die die Visibilität auf die Preisentwicklungen am Fasermarkt einschränken". Die Nachfrage am Gesamtmarkt für Fasern sollte hoch bleiben. Speziell bei Viscose, aber auch bei der Baumwolle, werden teils deutliche Zuwächse auf der Angebotsseite erwartet. Die Preisentwicklung einiger Schlüsselrohstoffe wie der Natronlauge ist schwer vorhersehbar. Vor diesem Hintergrund geht Lenzing für die kommenden Quartale von einem "sehr viel anspruchsvolleren Marktumfeld für Standardviscose" aus. (APA, 15.11.2017)