Schottland ist bekannt für seine Whisky-Produktion. Die großen Hersteller haben sich zum Mindestpreis noch nicht zu Wort gemeldet.

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Die Schotten haben ein deutlich größeres Problem mit Alkohol als die übrigen Briten. So ist in Schottland im vergangenen Jahr 17 Prozent mehr Alkohol pro Erwachsenem verkauft worden als in den anderen Landesteilen England und Wales. Die Todesfälle im Zusammenhang mit Alkoholkonsum sind seit 2015 in Schottland um zehn Prozent gestiegen.

Daher will man sich in dem für seine Whisky-Produktion bekannten Land nun auf Mindestpreise für Alkohol einigen. Die Regierung in Edinburgh kündigte nach einer richterlichen Erlaubnis an, die Maßnahme so schnell wie möglich umzusetzen. Nach einem jahrelangen Gerichtsstreit war der Verband der Whisky-Industrie kurz zuvor damit gescheitert, das Vorhaben zu verhindern.

Meilenstein für Gesundheit

Das oberste britische Gericht entschied, ein Mindestpreis für Alkohol sei eine angemessene Maßnahme für ein legitimes Ziel. Die schottische Regierung würdigte das Urteil als einen Meilenstein für die Volksgesundheit. Mindestpreise seien die beste Möglichkeit, um die Probleme mit "billigem, starkem Alkohol" in den Griff zu bekommen, erklärte Gesundheitsministerin Shona Robison. Schließlich gebe es einen klaren Zusammenhang zwischen Konsum und Krankheit.

Schottland gehört mit der Maßnahme zu einer der ersten Regionen weltweit mit Mindestpreisen für Alkohol. Große Spirituosenhersteller wie Diageo, Pernod and Remy Cointreau waren zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. (APA, 15.11.2017)