Wien – Die Bawag, die seit 25. Oktober an der Börse ist, hat heute, Donnerstag, ihre Quartalszahlen vorgelegt. Dabei meldete sie einen Rekord beim Vorsteuergewinn im dritten Quartal, nach neun Monaten lag das Ergebnis vor Steuern bei 382 Millionen Euro, ein Plus von 4,3 Prozent. Unterm Strich lag der Neunmonatsgewinn mit 304 Millionen Euro 20 Prozent unter dem Vorjahreswert, weil voriges Jahr ein Steuereffekt half. Die Bank plant weiter Zukäufe.

Laut Bankchef Anas Abuzaakouk wurde mit dem Börsengang, dem größten aller Zeiten in Österreich, ein "entscheidender Schritt im Sinne eines Übergangs von einer geschlossenen zu einer offenen Aktionärsstruktur" gesetzt. Die Hauptaktionäre Cerberus und Golden Tree haben Anteile reduziert. Bekräftigt wurde heute das Ziel, das Vorsteuerergebnis in den nächsten Jahren um durchschnittlich fünf Prozent zu steigern.

Weitere Akquisitionen geplant

Nach den jüngsten Zukäufen der deutschen Südwestbank und von PayLife soll es weitere Akquisitionen geben. Darüber hinaus peile die Bank "signifikante" Ausschüttungen an die Aktionäre an.

Eine Trennung vom bisherigen Kooperationspartner Post AG – mit der die Bawag den größten Teil des Filialnetzes betreibt – ist vor dem Börsengang angekündigt worden. Offiziell wurde die Post vom Bawag-Vorstand am 9. November über die Kündigung des Vertrags informiert. "Unsere Zusammenarbeit endet somit am 31. Dezember 2020, sofern sich beide Parteien nicht auf eine frühere Beendigung einigen sollten", heißt es im am Donnerstag vorgelegten Zwischenbericht. Künftig will die Bank nur mehr rund 100 selber betriebene Filialen haben. Die Kernkapitalquote wurde per Ende September mit 16,2 Prozent beziffert. (APA, 16.11.2017)