Ziemlich kurze Vorbereitung für Marcel Hirscher, der beim Riesentorlauf in Beaver Creek an den Start gehen möchte.

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Lake Louise/Wien – The show must go on! Das Gesetz des Showbusiness ist nach dem tödlichen Unfall des französischen Abfahrers David Poisson Leitmotiv für den nun zwei Wochen in Nordamerika gastierenden Alpinski-Zirkus. Österreichs nach Sölden und Levi noch podestlose Ski-Asse hoffen dort auf Erfolge. Bei den ÖSV-Damen wird es mehrere Comebacks von langzeitverletzten Athletinnen geben.

Marcel Hirscher hat nach seinem Mitte August erlittenen Knöchelbruch zwar schon zuletzt im Levi-Slalom wieder mitgemischt. In knapp zwei Wochen versucht sich der sechsfache Weltcup-Gesamtsieger in Beaver Creek aber erstmals auch im Riesentorlauf und damit auf völlig neuen Skiern.

25 Paar Skier

In dieser Disziplin hat der Weltmeister zusätzlich wegen der neuen Ski-Taillierung enormen Test-Rückstand. Wett gemacht wird dieser derzeit auf der heimischen Reiteralm, anfängliche "Watschen" im Vergleich zu den Teamkollegen inklusive. Nächsten Montag geht es mit 20 bis 25 Paar neuen Skiern in die USA, wo Hirscher dann in Vail einige Tage am Feinschliff bastelt.

Bei den ÖSV-Herren haben im Nordamerika-Vorbereitungstraining Matthias Mayer, Hannes Reichelt und Vincent Kriechmayr Ausrufezeichen gesetzt. Mayer ist in Südkorea Titelverteidiger in der Abfahrt, in Copper Mountain gewann der Kärntner eine FIS-Abfahrt und wurde in einer weiteren Dritter.

"Abfahrtsteam konkurrenzfähig"

"Über die ganze Woche betrachtet, haben wir wirklich gut trainiert", berichtete ÖSV-Herrenchef Andreas Puelacher und attestierte seinen Speed-Spezialisten "ansprechendes Niveau". "Wir haben vor allem das Thema Abstimmung forciert, und ich denke, wir sind konkurrenzfähig", gab sich Puelacher vor der Abreise nach Kanada zuversichtlich. Die ÖSV-Abfahrtsherren hatten sich zuletzt eher etwas enttäuschend geschlagen und werden seit diesem Winter von Sepp Brunner trainiert.

Am Montag reisten Reichelt und Co. nach Kanada, wo das erste Abfahrts-Training in Lake Louise für Mittwoch (20.15 Uhr MEZ) geplant ist. Am Wochenende erfolgen Abfahrt (Samstag) und Super-G (Sonntag), ehe es für die Herren danach wieder zurück nach Colorado zu den drei Bewerben in Beaver Creek geht.

Frankreichs Team dabei

Beim Speed-Auftakt in Kanada am Start sein wird trotz des Unfalltodes von Poisson das französische Herrenteam. Das hat der nationale Verband inzwischen bestätigt. Allen Fahrern, die bei dem Unfall auf der Olympia-Piste von 1988 waren, wurde psychologische Hilfe zuteil. (APA, 21.11.2017)