Das mobile Rathaus soll um 500.000 gebaut werden.

Foto: Stadt Wien

Wien – Die Stadt Wien will den Bürgern mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten bieten und das Rathaus auf die Straße holen. "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Menschen Stadtplanung oft erst dann miterleben, wenn es darum geht, sich von etwas bedroht oder sich schlecht informiert zu fühlen", erklärt Vizebürgermeisterin und Planungsstadträtin Maria Vassilakou: "Im schlimmsten Fall kennen Stadtentwicklung manche nur vom Dagegensein und nicht vom ‘Dahabe ich mitbestimmt". Das ist schade".

Eine Umfrage unter 800 Wienern habe ergeben, dass die persönlichen Möglichkeiten, die Entwicklungen in der Stadt mitzugestalten als "kritisch" betrachtet werden können, so Vassilakou. Nur 21,1 Prozent der Befragten zeigten sich zufieden über das Angebot der Stadt in puncto Teilhabe.

"Das Rathaus muss raus, hin zu den Bürgerinnen und Bürgern", so die Ansage aus dem Planungsbüro. Digitale Kommunikation erfinde sich laufend neu, das solle auch mit der "Offline-Kommunikation" passieren. "Der direkte Kontakt, miteinander reden, ist immer noch die wichtigste Form der Kommunikation".

Mobiles Rathaus

Angesprochen sollen die Wiener durch das "mobile Rathaus für Stadtplanung" werden. Es ist eine "modulare Konstruktion", die von 2018 bis 2020 in Zusammenarbeit mit den Bezirksvorstehungen durch ganz Wien touren soll. Halt machen soll es an stark frequentierten Orten wie Einkaufszentren oder Bahnhöfen.

Rund 500.000 Euro will die Stadt für die Herstellung des mobilen Rathauses in die Hand nehmen. Zusätzlich sind jährliche Kosten von 477.000 Euro veranschlagt.. Darin Enthalten sind aber auch Öffentlichkeitsarbeit und die Organisation von Fachveranstaltungen.

Diskutiert werden soll über möglichst viele Themen: etwa über Ortskernentwicklungen oder die Belebung von Straßen und Gassen. Besucher sollen anregen können, was ihnen wichtig ist und beispielsweise mit VR-Brillen die Stadt erkunden können.

Aus für Planungswerkstatt

Aufgegeben wird dafür die Wiener Planungswekstatt. 27 Jahre lang kommunizierte die Wiener Stadtplanung über Ausstellungen und Informationsveranstaltungen in den Räumlichkeiten in der Inneren Stadt. Die jährlichen Kosten für die Planungswerkstatt beliefen sich auf bis zu 800.000 Euro.

"Im Vorjahr habe ich angekündigt, unsere Kommunikation mit den Wienerinnen und Wienernim Bereich Stadtentwicklung und -planung neu aufzustellen. Das tun wir jetzt", sagt Vassilakou. (Oona Kroisleitner, 22.11.2017)