"I knew my stuff sucked." Mit den ersten Ergebnissen seiner Karriere als bildender Künstler war David Lynch nicht zufrieden. Aber es ging darum weiterzumachen, einen eigenen Stil zu finden: "Keep painting."

Künstler unter sich: David Lynch mit seiner jüngsten Tochter Lula in "The Art Life".
Foto: Polyfilm

Lynch sitzt hoch oben in den Hollywood Hills in seinem Atelier oder formt mit blauen Plastikhandschuhen auf seiner Terrasse Kunstwerke – und verarbeitet in der Dokumentation David Lynch – The Art Life währenddessen Erinnerungen an seine Kindheit und Jugend. Lynch erweist sich dabei, wie auch in seinen filmischen Arbeiten, als grandioser Erzähler mit Hang zu verstörenden Details: die mysteriöse Verabschiedung der Nachbarn bei einem der vielen Umzüge der Lynchs, sein abgrundtiefer Hass auf die Schule, die unheimliche, nackte Frau, die ihm als Kind eines Tages auf offener Straße entgegenkam – intensive Wünsche, heimliche Begierden und prägende Begegnungen formen diese Lebensgeschichte.

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Jon Nguyen, Rick Barnes und Olivia Neergaard-Holm verzichten auf Off-Kommentare und Filmausschnitte, fügen ihrem einnehmenden Porträt stattdessen Archivmaterial aus dem Privatbesitz Lynchs bei: Super-8-Aufnahmen aus dem idyllischen Montana der Kindheit bilden das verstörende Gegenbild zur "mean town" Philadelphia, wo er Malerei, Skulptur und Fotografie studierte.

David Lynch – The Art Life zeigt, wovon dieser Mann besessen ist. (pek, 22.11.2017)