Christian Lindner, FDP-Chef.

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Berlin – Der deutsche FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat seine Absage an eine Neuaufnahme von Gesprächen mit CDU, CSU und Grünen zur Bildung einer Jamaika-Koalition bekräftigt. "Eine Wiederaufnahme der Gespräche macht keinen Sinn. Die programmatischen Widersprüche verschwinden ja nicht", sagte Lindner dem "Focus" laut einem Vorausbericht vom Donnerstag.

"Auch die fortwährenden Indiskretionen während der Verhandlungen haben gezeigt, dass in einer Jamaika-Konstellation gegenwärtig keine stabile Regierung gebildet werden kann", so Lindner.

"Nützlicher Idiot"

Wäre ein Jamaika-Bündnis Realität geworden, dann hätte die FDP den "nützlichen Idioten für eine große Koalition mit ein bisschen Grün gespielt", sagte Lindner. Gleichwohl seien die Sondierungen keine Scheinverhandlungen gewesen. "Der Krafteinsatz über 50 Tage räumt doch jeden Verdacht aus. Wir haben Kompromisse gemacht und Maximalforderungen im Sinne der Einigung geräumt."

Er wolle nicht darüber spekulieren, ob es nun Neuwahlen geben werde. Seine Partei werde in so einem Fall aber auf die gleichen Themen wie zuletzt setzen. (APA, Reuters, 23.11.2017)