"Die Empfehlung, Kondome zu verwenden, bleibt Grundpfeiler der HIV-Prävention und hat nichts an Aktualität verloren", betonen Forscher des Robert Koch-Instituts.

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Berlin – In Deutschland haben sich Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) zufolge 3.200 Menschen in Deutschland im vergangenen Jahr mit HIV angesteckt. Die Zahl der Neuinfektionen sei damit im Vergleich zu 2015 konstant geblieben, teilte das Institut am Donnerstag in Berlin mit.

Diese Zahlen sind nicht zu verwechseln mit den tatsächlich erfassten HIV-Diagnosen, da diese oft erst Jahre nach der Infektion erfolgen. Je nach Gruppe beschreibt das RKI unterschiedliche Entwicklungen: Am stärksten betroffen seien Männer, die Sex mit Männern haben – in dieser Gruppe haben sich schätzungsweise 2.200 Menschen neu angesteckt. Diese Zahl ist laut den Experten aber seit einigen Jahren etwas rückläufig. Die übrigen Ansteckungen sind auf ungeschützten Sexualkontakt heterosexueller Menschen (750 Fälle) und durch verunreinigte Nadeln beim Drogenkonsum (250) zurückzuführen.

Anfang 2016 lebten den Berechnungen zufolge rund 84.700 Menschen mit HIV in Deutschland, allerdings dürften etwa 12.600 nichts von ihrem positiven HIV-Status wissen. Angesichts dieser Zahl müssten die Hürden, sich auf HIV testen zu lassen, abgebaut werden, betonen die Experten. Und weiter: "Die Empfehlung, Kondome zu verwenden, bleibt Grundpfeiler der HIV-Prävention und hat nichts an Aktualität verloren." (red, APA, dpa, 23.11.2017)