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Ein Kohlekraftwerk und zwei Windräder in Deutschland.,

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Der Kryptowährungshype sorgt für eine ganze Reihe an kollateralen Folgen. In den vergangenen Monaten ärgerten sich etwa PC-Gamer darüber, dass der Run auf Grafikkarten, die sich besonders gut für das Erzeugen des digitalen Geldes eignen, deren Preise in die Höhe schießen ließ.

Dass der Run auch signifikante Folgen für die Umwelt hat, zeigt nun eine Schätzung von Power Compare. Dort kommt man zum Schluss, dass alleine Bitcoin-Mining mittlerweile einen höheren Stromverbrauch generiert, als 159 Staaten.

Slowakei überholt

Konkret soll der Stromkonsum, der für die Jagd nach der beliebtesten Cyberwährung aufgewendet wird, derzeit schon über dem Niveau der Slowakei liegen. Beziffert wird der jährliche Konsum mit 29,05 Terawattstunden – Österreichs östlicher Nachbar kommt auf 28,36. Mit diesem Wert hängt man zudem alle afrikanischen Staaten bis auf Südafrika, Ägypten und Algerien ab. Er liegt auch höher, als in zwölf US-Bundesstaaten. Österreich (69,75 TWh) und Deutschland (533 TWh) sind noch nicht in Schlagdistanz.

Global ist das Bitcoin-Mining aber dennoch eine vergleichsweise kleine Nummer. Es liegt bei einem Anteil von 0,13 Prozent am weltweiten Gesamtstromverbraucht oder einem halben Prozent des Stromverbrauchs von China.

Verbrauch steigt weiter an

Die Tendenz ist stark steigend, alleine in den letzten 30 Tagen sei der Stromverbrauch um 30 Prozent gewachsen, wie der Bitcoin Energy Consumption Index zeigt. Das liegt auch daran, dass die Rechenkomplexität für die Generierung neuer Bitcoins stetig zunimmt, was die Ressourcenschlacht weiter befeuert.

Man hat auf Basis des aktuellen Verbrauchszuwachses auch ein paar rein hypothetische Rechnungen angestellt. Würden auf der Welt keine neuen Kraftwerke mehr gebaut, so läge das "Bitcoin-System" im Oktober 2018 bereits auf dem Konsumationsniveau von Großbritannien, würde bis Juli 2019 die USA überholen und im Februar 2020 sämtlichen auf der Erde erzeugten Strom verbrauchen. (red, 23.11.2017)