Das hätte sich Ludwig van Beethoven zu Lebzeiten wohl auch nicht träumen lassen: Zu seinem 250. Geburtstag schwimmt er in hundertfacher Ausfertigung als Kautschuk-Entchen in Badewannen herum.

Foto: Austroducks

Salzburg – Wolfgang Amadeus Mozart, Sigmund Freud, Gustav Klimt, Bayernkönig Ludwig, Johann Strauß, Kaiser Franz Josef und Sisi, die Sängerknaben und neuerdings auch Ludwig van Beethoven – es ist schon eine ziemlich illustre Runde, die der Salzburger Rudolf Doppelbauer inzwischen in seiner Entenfamilie hat. Seit sieben Jahren entwirft, produziert und vertreibt Doppelbauer mit seiner kleinen Firma Austroducks Promi-Badeenten. Anlass für den Beethoven-Erpel ist der 250. Geburtstag des Komponisten im Jahr 2020.

Im Gegensatz zu herkömmlichen PVC-Produkten kommen Doppelbauers Badewannengesellen ganz ohne chemische Weichmacher aus. Er setzt auf Naturkautschuk und lässt seine Enten und Erpel in einer marokkanischen Manufaktur mit Latexfarben von Hand bemalen. Die Endfertigung erfolgt im Salzburger Sozialbetrieb Laube. Hier geben demenzkranke Menschen den Entchen dann den letzten Schliff.

30.000 Euro für die Entwicklung

Die einst mehr aus einer Laune heraus geborene Badeentengeschichte ist heute für Doppelbauer zum echten Business geworden. Rund 30.000 Euro steckt er in die Entwicklung einer neuen Ente – von den ersten grafischen Entwürfen bis zum Prototyp. Weit über 100.000 seiner schwimmenden Lieblinge hat er inzwischen verkauft.

Neben der klassischen Internetbestellung sind die Vertriebswege oft auch durchaus originell. Das Wiener Hotel Kempinski beispielsweise bietet die Entchen via Minibar feil. Sonst sind die Enten, die um rund zehn Euro pro Stück den Besitzer wechseln, weltweit zu haben. Die Vertriebsstätten reichen von Mozarts Geburtshaus in Salzburg über die Wiener Staatsoper bis zur J. P. Morgan Library in New York oder zur Santa Fe Opera in New Mexico. Und wo das Grundprodukt boomt, da sind auch die Accessoires nicht weit: Socken, Anstecknadeln, Manschettenknöpfe produziert Doppelbauer auch.

Copyright-Probleme

Probleme hat Doppelbauer mit diversen Copyrights. So manche Idee sei noch nicht umgesetzt, weil die Frage der Rechte einfach nicht klar sei. Die Frage, wer Beethoven als Promi-Ente folgt, bleibt unbeantwortet. Karl Marx und Friedrich Engels wäre vielleicht eine Idee? Doppelbauer schweigt.

Dazu komme, dass er immer wieder hemmungslos kopiert werde, sagt Doppelbauer. Um es Nachahmern nicht allzu leicht zu machen, gebe er auch keine Pläne bekannt. (Thomas Neuhold, 24.11.2017)