In der vorherigen Instanz war Oscar Pistorius zu sechs Jahren Haft verurteilt worden.

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Pretoria – Das oberste Berufungsgericht Südafrikas hat den früheren Spitzensportler Oscar Pistorius wegen Totschlags zu 13 Jahren und fünf Monaten Haft verurteilt. Die Entscheidung vom Freitag erhöhte das Strafmaß der vorherigen Instanz von sechs Jahren Haft deutlich.

Beitrag aus der "ZiB" um 8.30 Uhr.
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Auf Totschlag stehen in Südafrika normalerweise mindestens 15 Jahre Haft, das Gericht berücksichtigte aber die schon abgesessene Zeit. Die Staatsanwaltschaft hatte die im Juli 2016 verhängte Haftstrafe als "schockierend milde" bezeichnet und Berufung eingelegt.

Der 31 Jahre alte Ex-Sprinter hatte am Valentinstag 2013 seine Freundin Reeva Steenkamp in seinem Haus mit vier Schüssen durch eine Toilettentür getötet. Der unterschenkelamputierte Sportler beteuerte stets, das Model für einen Einbrecher gehalten und in Panik gehandelt zu haben.

Im Oktober 2014 wurde er zunächst wegen fahrlässiger Tötung zu fünf Jahren Haft verurteilt und ein Jahr später in den Hausarrest entlassen. Ein Berufungsgericht sprach ihn jedoch im Dezember 2015 des Mordes schuldig, da er mit seinen Schüssen den Tod eines Menschen billigend in Kauf genommen habe. Die Verurteilung wegen Mordes entspricht im österreichischen oder deutschen Rechtssystem dem Totschlag. Im Juli 2016 wurde Pistorius schließlich zu sechs Jahren Haft verurteilt. Gegen die Strafe legte die Staatsanwaltschaft Einspruch ein – nun hat das Berufungsgericht darüber entschieden. (APA, 24.11.2017)