Iranische "Zolfaghar"-Raketen beim Al-Quds-Tag in Teheran

Foto: APA/afp

London – Der Iran hat damit gedroht, die Reichweite seiner Raketen auf über 2.000 Kilometer auszuweiten. Damit könnten sie auch Europa erreichen. "Bisher haben wir Europa nicht als Bedrohung empfunden, daher haben wir die Reichweite nicht ausgedehnt", zitierte die Nachrichtenagentur Fars am Samstag den stellvertretenden Chef der Revolutionsgarden, Hossein Salami.

"Wenn Europa aber zu einer Gefahr wird, werden wir es tun." Technisch habe der Iran die Möglichkeit dazu. Der Iran verfolgt eines der umfangreichsten Raketenprogramme im Nahen und Mittleren Osten. Die Führung in Teheran hat stets beteuert, es sei rein defensiv. Diese Darstellung wird unter anderem von Israel und den USA angezweifelt.

Iran: Programm nicht verhandelbar

Auch die Europäische Union kritisiert das Programm. Frankreich hat jüngst einen kompromisslosen Dialog und mögliche Verhandlungen über die Raketenpläne des Iran angemahnt. Die Islamische Republik erklärt hingegen stets, das Programm sei nicht verhandelbar.

US-Präsident Donald Trump hat damit gedroht, das internationale Atomabkommen mit dem Iran aus dem Jahr 2015 aufzukündigen, dessen Geist er unter anderem wegen wiederholter Raketentests verletzt sieht. Die USA befürchten, der Iran könnte seine Raketen mit nuklearen Sprengsätzen versehen. Die USA beschuldigen den Iran auch, Raketen an die Huthi-Rebellen im Jemen geliefert zu haben, die diese wiederum auf Saudi-Arabien abgefeuert hätten. Der Iran bestreitet das. (APA, Reuters, 26.11.2017)