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Bei einer Zeremonie zur Ehrung der Navajo sorgte US-Präsident Donald Trump mit einem Pocahontas-Sager für Aufregung.

Foto: AP Photo/Susan Walsh

Washington – US-Präsident Donald Trump hat während einer Ehrung von Navajo-Veteranen im Weißen Haus mit der Verunglimpfung der demokratischen Senatorin Elizabeth Warren als "Pocahontas" Empörung und Irritationen ausgelöst.

"Lange bevor irgendjemand von uns hier war, waren Sie hier. Auch wenn wir im Kongress eine Abgeordnete haben, von der behauptet wird, dass auch sie schon sehr lange hier ist. Sie nennen sie Pocahontas", sagte Trump. Dann legte Trump einem der Navajo-Veteranen die Hand auf die Schulter und sagte: "Aber wissen Sie, was? Ich mag Sie, denn Sie sind besonders. Ihr seid besondere Menschen."

Im Kongress gebe es eine Abgeordnete, die Pocahontas genannt werde, sagte US-Präsident Donald Trump bei der Ehrung von Navajo-Veteranen.
NBC News

Pocahontas war eine berühmte indigene Frau. Warren reklamiert für sich, von Ureinwohnern abzustammen und betonte immer wieder, dass sie sehr stolz auf ihre Herkunft sei. Es ist allerdings umstritten, ob ihre Aussagen stimmen. Während sich im Raum am Montag nach Trumps Äußerung betretenes Schweigen breitmachte, schlug in sozialen Medien eine Welle der Empörung hoch. Trump benutzt den Namen "Pocahontas" für Warren schon lange.

Ein Sprecher einer Indigenenvereinigung sagte dem Sender NBC, Trumps Äußerung habe einen rassistischen Beigeschmack. Er nutze eine historische Figur in einem abfälligen Sinn, zumal denkbar unpassend im Kontext einer solchen Ehrung.

Sprecherin verteidigt Trump

Trumps Sprecherin sagte auf die Frage, warum der Präsident es nötig finde, während einer Ehrung der Navajo etwas zu sagen, was so viele beleidigend fänden: "Ich glaube, die meisten Leute finden es beleidigend, dass Senatorin Warren über ihre Herkunft lügt, um ihre Karriere zu befördern."

Warren selbst sagte zu dem Vorfall: "Es ist zutiefst unglücklich, dass der Präsident der Vereinigten Staaten es nicht einmal schafft, diese Helden während einer Zeremonie zu ehren, ohne dabei eine rassistische Beleidigung von sich zu geben."

Trump ehrte Navajo, die im Zweiten Weltkrieg aufseiten der USA mit einer einzigartigen Codetechnik auf Basis ihrer eigenen Sprache kämpften. Die sogenannten "Code Talker" gelten in den USA als Kriegshelden. Trump sprach vor einem Porträt des früheren US-Präsidenten Andrew Jackson, der mit dem Indian Removal Act die Vertreibung der Ureinwohner lanciert hatte. (APA, red, 28.11.2017)