Felipe Pires lieferte vergangenes Wochenende einen Assist, im Ligaspiel davor traf er.

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St. Pölten – Nach dem herbeigesehnten Erfolgserlebnis in Wolfsberg will die Austria beim Schlusslicht nachlegen. Im Auswärtsspiel in St. Pölten am Mittwochabend (18.30 Uhr) sind die Wiener erpicht, den Anschluss auf Rang vier zu wahren. Die am Tabellenende abgeschlagenen Niederösterreicher halten vor ihrem vorletzten Heimspiel des Jahres bei saisonübergreifend bereits 19 Runden ohne Ligasieg.

Der Unserie der "Wölfe" zum Trotz warnte Austrias Trainer Thorsten Fink vor zu viel Übermut. "Wir dürfen den Gegner nicht unterschätzen, St. Pölten hat sich unter Coach Oliver Lederer schon verbessert, nur die Ergebnisse haben noch nicht gestimmt", betonte der Deutsche. Fink muss in der NV Arena mit Raphael Holzhauser seinen gesperrten Spielmacher vorgeben. Da Abdul Kadiri Mohammed aufgrund einer Rot-Sperre fehlt, ist die Personaldecke in der Abwehr äußerst dünn.

Das ewige Lazarett

So war im Lager der Violetten die Hoffnung groß, dass der 18-jährige Alexandar Borkovic seine Oberschenkelprobleme bis zum Matchtag überwunden hat. Die zuletzt erkrankten Ismael Tajouri und Christoph Monschein kehren in den Kader zurück. Fink wird in punkto Aufstellung erneut zu Rotationen gezwungen sein. Sonntag wartet im Happel-Stadion das Heimspiel gegen den formstarken Meister Salzburg, am 7. Dezember dann das Europa-League-"Finale" gegen AEK Athen.

In St. Pölten soll das Selbstvertrauen der jungen Austrianer mit Blick auf die kommenden Partien weiter anwachsen. Fink sah den 2:1-Erfolg beim WAC als "Sieg für die Moral" und als Rückenwind, "den wir für die nächsten Aufgaben mitnehmen müssen". Drei Punkte fehlen der Austria aktuell auf die viertplatzierte Admira, der LASK hat als Sechster aber auch nur zwei Zähler Rückstand. Im Heimspiel gegen St. Pölten siegten die Favoritner Mitte September 5:1 gegen ein am Ende auf neun Mann dezimiertes SKN-Team.

Für Lederer fehlt "ganz wenig"

Das Auftritt in Wien war die erste Partie von Oliver Lederer als Chefcoach der St. Pöltner. Auf ein Erfolgserlebnis wartet er auch acht Spiele später noch immer. Am Wochenende setzte es ein 0:3 in Altach, wobei St. Pölten bis zum Rückstand mithielt. "Es fehlt ganz wenig, um das Schlüsselerlebnis zu haben, um wieder erfolgreich zu sein", meinte Lederer. "Das Blatt kann sich noch wenden. Es ist zu früh, uns abzuschreiben und ich versuche, positiv voran zu gehen."

Die englische Woche sah der 39-Jährige als Chance: "Es bleibt nicht viel Zeit, nachzudenken." Seinerseits muss Lederer Linksverteidiger Sandro Ingolitsch aufgrund einer Sperre vorgeben. Kapitän Lukas Thürauer wird aufgrund einer Handgelenksverletzung heuer kein Spiel mehr bestreiten können. Der Mittelfeldspieler muss sich einer Operation unterziehen.

Bei zehn Punkten Rückstand auf Rang neun wird St. Pölten das Kalenderjahr aller Voraussicht nach als Tabellenletzter abschließen. "Wir werden alles versuchen, in den letzten vier Runden noch einen Dreier einzufahren. Vielleicht schaffen wir auch noch einen zweiten", hoffte Lederer aber. In der Winterpause wolle man dann "die richtigen Schlüsse ziehen und uns so aufstellen, dass wir Platz neun noch erreichen können. Das ist eine große Herausforderung, aber der stellen wir uns." (APA, 28.11.2017)

Technische Daten und mögliche Aufstellungen:

SKN St. Pölten – FK Austria Wien (St. Pölten, NV Arena, 18.30 Uhr, SR Altmann)
Bisheriges Saisonergebnis: 1:5 (a). Saison 2016/17: 1:2 (h), 1:2 (a), 2:1 (h), 2:1 (a).

St. Pölten: Riegler – Stec, Huber, Muhamedbegovic, Mehmedovic – Rasner – Bajrami, Ambichl, Hofbauer, Schütz – Riski

Ersatz: Vollnhofer – Diallo, Martic, Davies, Balic, Pak, Entrup

Es fehlen: Ingolitsch (gesperrt), Thürauer (Handgelenk, Achillessehne), Doumbouya (Knieprobleme), Parker, Petrovic (beide nach Kreuzbandrissen), Luxbacher (Schambeinentzündung)

Austria: Hadzikic – Gluhakovic, Serbest, Borkovic/Stark, Salamon – Alhassan – Prokop, De Paula, Lee, Pires – Friesenbichler

Ersatz: Pentz – Blauensteiner, Pejic, Tajouri, Sarkaria, Monschein

Es fehlen: Kadiri, Holzhauser (beide gesperrt), Westermann (nach Knie-OP), Martschinko (Kreuzbandriss), Klein (Mittelfußknochenbruch), Ruan (Sehnenriss im Oberschenkel), Almer, Grünwald (beide rekonvaleszent), Venuto (im Mannschaftstraining)

Fraglich: Borkovic (Oberschenkelprobleme)