Grafik mit Schneehöhen am Donnerstagvormittag.

Grafik: Ubimet

Cat tax: Katze, das erste Mal im Schnee.

derStandard.at

Wien – Der Schneefall hat erstmals in diesem Winter Ostösterreich und Wien erreicht, ebenso wie die lange vorbereiteten Schlagzeilen vom "Schneechaos" die Titelseiten der Boulevardmedien. Während oe24.at Donnerstagfrüh fragte: "Erster Schnee: Droht heute Chaos?", wusste krone.at bereits: "Erster Schnee sorgt für Verkehrschaos in Wien". Hintergrund: Die Buslinie 38A ließ kurzzeitig die letzten fünf Stationen hinauf bis zur Endhaltestelle Kahlenberg aus. Um 8.15 Uhr war die wetterbedingte Störung laut Wiener Linien wieder aufgehoben.

Die für die Schneeräumung in Wien zuständige Magistratsabteilung 48 berichtete in einer Aussendung: "Seit drei Uhr Früh sind die MitarbeiterInnen und Mitarbeiter der MA 48 im Winterdiensteinsatz. Sämtliche Hauptverkehrsrouten wurden sofort geräumt, der Frühverkehr verläuft ohne Zwischenfälle." 350 Fahrzeuge und 1.400 Mitarbeiter betreuten demnach das Straßennetz der Bundeshauptstadt.

Schneechaos im Stadtpark.
Foto: mcmt

Fast ganz Österreich von Schnee bedeckt

Die geschlossene Schneedecke bedeckte fast ganz Österreich. Dies kommt im November laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik statistisch gesehen nur etwa alle fünf Jahre vor. Zehn Zentimeter Schnee lagen am Donnerstag in der Früh beispielsweise in Klagenfurt, fünf Zentimeter auf der Hohen Warte in Wien, vier Zentimeter in Salzburg, drei in Innsbruck und Eisenstadt und in Graz waren es zwei Zentimeter Neuschnee.

Staus rund um Wien

Im Osten ist es vor allem rund um Wien zu Stauungen gekommen. Nach Angaben des ÖAMTC ereignete sich auf der A4 (Ostautobahn) gegen 6.15 Uhr zwischen Bruck a.d. Leitha und Fischamend ein Unfall mit mehreren Fahrzeugen, worauf ein Fahrstreifen gesperrt war.

Der Stau erreichte zehn Kilometer Länge. Zu Verzögerungen kam es laut dem Autofahrerklub auf der salznassen A2 (Südautobahn) ab Traiskirchen, auf der A3 (Südostautobahn) ab Münchendorf und auf der A21 (Wiener Außenringautobahn) zwischen Hinterbrühl und Brunn am Gebirge (Bezirk Mödling) in beiden Richtungen. Zähflüssig ging es zudem auf der S1 (Wiener Außenringschnellstraße) von Schwechat Richtung Vösendorf. Behinderungen gab es auch im Waldviertel, u.a. blieb auf der B37 bei Rastenfeld ein Lkw hängen.

Öffis ohne Zwischenfälle

Bei den Öffis gab es in Wien kaum Probleme: Die MA 48 nahm um 3.00 Uhr den ersten Winterdiensteinsatz der Saison auf. "Sämtliche Hauptverkehrsrouten wurden sofort geräumt, der Frühverkehr verläuft ohne Zwischenfälle", meldete die MA 48. In Summe betreuten 350 Fahrzeuge Wiens Straßen.

Kettenpflicht in Niederösterreich

In Niederösterreich galt Kettenpflicht für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen auf der B20 über den Josefsberg und den Annaberg, der B21 über das Gscheid und den Rohrersattel und der B23 über den Lahnsattel. Die Temperaturen lagen in der Früh zwischen minus drei Grad in Spitz und plus zwei in Waidhofen an der Ybbs. Im Raum Mank (Bezirk Melk) und Retz im Weinviertel herrschte Bodennebel, die Sichtweiten betrugen 50 bis 100 Meter.

Feuerwehreinsätze im Burgenland

Im Burgenland zog der Schneefall in den Morgenstunden und am frühen Vormittag mehrere Feuerwehreinsätze nach sich. Bis etwa 10.30 Uhr waren 26 Feuerwehren alarmiert worden, schilderte ein Sprecher der Landessicherheitszentrale Burgenland der APA.

Rund 40 Fahrzeuge, darunter laut LSZ relativ viele Lkw, wurden von den Einsatzkräften geborgen. Auf Nebenstraßen kamen mehrere Pkw von der Fahrbahn ab und landeten im Straßengraben. Am stärksten betroffen waren zunächst der Bezirk Oberpullendorf sowie die Verbindung von Eisenstadt nach Stotzing.

Zwischenfälle in Kärnten

In Kärnten kam es auch zu einigen Behinderungen auf den Straßen. Laut Informationen des ÖAMTC blieben auf der Südautobahn (A2) immer wieder Fahrzeuge hängen. Kettenpflicht herrschte sowohl auf den meisten Passstraßen, als auch auf der Drautal Straße (B100) im Bezirk Spittal.

Unfälle in Salzburg

Der neuerliche Wintereinbruch im Bundesland Salzburg, der in der Nacht auch in der Landeshauptstadt angekommen ist, hat am Donnerstagvormittag zu keinen großen Verkehrsbehinderungen geführt, wie einer Sprecherin der Polizei auf Anfrage sagte.

Bereits am Mittwochabend haben sich aber im Lungau auf der schneeglatten Fahrbahn zwei Unfälle ereignet, in die insgesamt sieben Fahrzeuge verwickelt waren.

Auch kleinere Unfälle in der Steiermark

Der Schneefall sorgte auch in der Steiermark in der Nacht auf Donnerstag landesweit für schwierige Verkehrsverhältnisse und kleinere Unfälle. Auf den Straßen blieben einige Fahrzeuge im Neuschnee und im Matsch hängen, für etliche Bergstraßen musste Kettenpflicht verhängt werden – vor allem für Schwerfahrzeuge.

ORF

Kalt, aber trocken: Winterliches Wetter am Wochenende

Das kommende Wochenende bleibt winterlich. Der Freitag bringt im Großteil Österreichs Wolken und Schnee, im Osten kommt ab und zu die Sonne durch. Am Samstag und Sonntag ist es weiterhin bewölkt und neblig. Regen und Schnee setzen erst am Montag wieder ein, wenn eine Warmfront von Nordwesten das Land erfasst. Das teilte die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Donnerstag mit.

Schneeschauer am Freitag

Am Freitag überwiegt südlich des Alpenhauptkamms sowie im Westen starke bis geschlossene Bewölkung mit ein paar Schneeschauern. Östlich von Linz ist es bei überwiegend trockenem Wetter meist aufgelockert bewölkt und zeitweise scheint die Sonne. Der Wind weht nur schwach. Frühtemperaturen liegen zwischen minus zehn und minus zwei Grad. Tageshöchsttemperaturen erreichen minus ein bis plus vier Grad.

Zunächst Nebel am Samstag

Der Samstag bringt laut ZAMG im Donauraum sowie in Tal- und Beckenlagen zunächst Nebel- und Hochnebelfelder. Tagsüber lockern die tiefen Bewölkungsschichten häufig auf. Außerhalb der Nebelzonen ist es oft sonnig, es bleibt verbreitet niederschlagsfrei.

Der Wind weht verbreitet schwach, nur am Alpenostrand frischt zeitweise mäßiger bis lebhafter Nordwestwind auf. Frühtemperaturen betragen minus zwölf bis minus drei Grad, Tageshöchsttemperaturen liegen bei minus fünf bis plus vier Grad.

Sonniger Sonntag

Im Süden und Westen geht es sehr sonnig durch den Sonntag. Im Norden und Osten hingegen halten sich teils zähe tiefliegende Schichtwolken. Bei schwachem bis mäßigem, im Donautal und dem östlichen Flachland teils lebhaftem Nordwestwind liegen die Frühtemperaturen zwischen minus elf und minus zwei Grad und die Tageshöchsttemperaturen zwischen minus drei und plus zwei Grad.

Regen und Wolken am Montag

Entlang der Alpennordseite vom Bregenzerwald bis zum Mariazellerland und nördlich davon überwiegen am Montag die Wolken und dazu regnet oder schneit es dort immer wieder. Die Schneefallgrenze liegt zwischen 400 und 700 Meter Seehöhe. Im Nordosten und Osten ziehen zeitweise unergiebige Schneeregen- oder Regenschauer durch.

Trocken und auch zeitweise sonnig ist der Süden. Der Wind bläst im Norden und Nordosten lebhaft aus West, sonst eher nur schwach. Frühtemperaturen rangieren bei minus zehn bis plus ein Grad, Tageshöchsttemperaturen bei minus ein bis plus sechs Grad.

Ab Dienstag Regen und Schnee

Am Dienstag ist es im Süden und zum Teil auch im Westen aufgelockert bewölkt. Sonst überwiegen die Wolken und vor allem in den Nordstaulagen regnet oder schneit es. Die Schneefallgrenze liegt bei 700 Meter Seehöhe.

Der Wind bläst weiterhin vor allem im Norden und Osten mäßig bis lebhaft aus West bis Nordwest. Frühtemperaturen liegen bei minus fünf bis plus zwei Grad, Tageshöchsttemperaturen bei zwei bis sechs Grad. (APA, red, mcmt, 30.11.2017)