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Ausgabefreudige Konsumenten, brummende Industriekonjunktur und schwungvoller Außenhandel sorgen für Wachstum.

Foto: Reuters/PHIL NOBLE

Wien – Österreichs Wirtschaft ist auch im dritten Quartal kräftig gewachsen. Die hohe Konjunkturdynamik aus dem ersten Halbjahr hat sich laut Wifo fortgesetzt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg gegenüber dem Vorquartal um 0,9 Prozent. Das Wachstum stehe auf breiter Basis, getragen von der Inlandsnachfrage und der Außenwirtschaft, so das Wifo. Das starke Industriewachstum beflügle die Konjunktur.

Der Aufschwung habe sich im dritten Quartal fortgesetzt: Im ersten Quartal 2017 wuchs die Wirtschaft gegenüber dem Vorquartal um ebenfalls 0,9 Prozent, im zweiten Quartal um 0,8 Prozent. Im Vergleich zum dritten Quartal 2016 stieg das unbereinigt BIP um 3,2 Prozent, teilte das Wifo am Donnerstag mit.

Wachstum über Euroraum

Damit wurde die Schnellschätzung von Ende Oktober nach oben revidiert – um 0,6 Prozentpunkte im Vorjahresvergleich und um 0,1 Prozentpunkte im Vorquartalsvergleich. Ausschließlich saison- und arbeitstagsbereinigt (Kennzahl laut Eurostat-Vorgabe) betrug das Wachstum in Österreich 0,8 Prozent und lag damit leicht über jenem im Euroraum und der EU 28 (je +0,6 Prozent).

"Wie bereits im gesamten Jahresverlauf wird die starke wirtschaftliche Dynamik von allen Nachfragekomponenten getragen", so das Wifo in seiner heutigen Pressemitteilung. Die gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt erhöhe die Ausgabenbereitschaft der privaten Haushalte, die mit 0,4 Prozent etwas stärker als zuletzt expandierten. Die öffentlichen Konsumausgaben stiegen um ebenfalls 0,4 Prozent.

Die Investitionstätigkeit der heimischen Unternehmen bleibt hoch, der Wachstumshöhepunkt dürfte aber im ersten Halbjahr bereits überschritten worden sein. Die Ausrüstungsinvestitionen stiegen im dritten Quartal um 1,2 Prozent (2. Quartal: +2,1 Prozent), die Bauinvestitionen um 0,4 Prozent (2. Quartal: +0,9 Prozent).

Positiver Wachstumsbeitrag

Der Außenhandel leistete erneut einen positiven Wachstumsbeitrag, allerdings verlor das Tempo im Güterbereich etwas an Schwung (+0,7 Prozent nach +1,4 Prozent im 2. Quartal). Wegen der stärkeren Dienstleistungsexporte stiegen die Ausfuhren um 0,9 Prozent und damit stärker als die Importe (+0,8 Prozent).

In der Industriekonjunktur legte der Aufschwung erneut an Tempo zu. Die Wertschöpfung in der Sachgütererzeugung stieg im dritten Quartal um 2,9 Prozent (2. Quartal: 2,1 Prozent). In der Bauwirtschaft hält die positive Grunddynamik weiterhin an (+0,6 Prozent nach +0,8 Prozent im 2. Quartal). Die Marktdienstleistungen unterstützen weiterhin den Konjunkturaufschwung. Die Wertschöpfung im Handel wurde um 0,9 Prozent ausgeweitet, im Bereich Beherbergung und Gastronomie stieg sie ebenfalls robust (+0,5 Prozent). (APA, 30.11.2017)