Seit Anfang Dezember zählt das Courtyard Schönbrunn zu den Austria Trend Hotels.

Foto: Courtyard by Marriott Wien Schoenbrunn/Ines Neuberger

Wien – Die Verkehrsbüro Group, zu der unter anderem die Austria Trend Hotels und die Ruefa-Reisebüros gehören, setzt auf weiteres Wachstum – vor allem im Hotelbereich. In den nächsten fünf Jahren sollen hier 30 bis 50 Mio. Euro fließen: "Wir haben zehn Hotels am Radar, in denen wir Investitionen von 3 bis 5 Mio. Euro pro Standort sehen", sagte Verkehrsbüro-Chef Martin Winkler im Gespräch mit der APA.

Weiters bekommen die derzeit 27 Austria Trend Hotels per 1. Dezember Zuwachs – ab heute, Freitag, betreibt der Tourismuskonzern auch das "Courtyard Schönbrunn Wien". Die bestehende Mannschaft, die 43 Mitarbeiter rund um Hoteldirektor Peter Sterlinger umfasst, wird mitübernommen.

"Der Fokus im Wachstum ist sicher in der Stadthotellerie", betonte Winkler, der seit mehr als 16 Jahren für das Verkehrsbüro arbeitet und seit 1. Oktober an dessen Spitze steht. "Wir versuchen, den Tourismusboom in Wien, diesen Aufschwung, mitzunehmen, um uns in guten Zeiten gut aufzustellen", sagte der Generaldirektor.

Kernmarkt Wien

Mit der aktuellen Übernahme werde "Wien als Kernmarkt weiter gestärkt", ist der Geschäftsführer der Austria Trend Hotels, Andreas Berger, überzeugt. Rund um den "touristischen Hotspot Schönbrunn" fühlt sich der Konzern mit dem neuen "Courtyard Schönbrunn" in Meidling, dem "Parkhotel Schönbrunn" in Hietzing und dem "Park Royal Palace" in Penzing jetzt noch besser für den Urlauberansturm in der Bundeshauptstadt gerüstet. Im Schloss Schönbrunn selbst bespielt das Unternehmen zudem die 167 Quadratmeter große "Grand Suite", die rund 500 Euro pro Nacht kostet.

Das Verkehrsbüro, das heuer sein 100-jähriges Bestehen feiert, erzielte 2016 einen Umsatz von rund 870 Mio. Euro und einen Konzerngewinn von gut 12 Mio. Euro (2015: 7,5 Mio. Euro). Der Touristik-Riese blickt mit Zuversicht nach vorne: In nächster Zeit will die Unternehmensgruppe laut Neo-Generaldirektor Winkler "weiter in das bestehende Hotelportfolio investieren und die Lokalität der einzelnen Hotels herausheben". Die Individualität und die "Story" der einzelnen Standorte sollen in die Räume hineingetragen und dort für den Gast spürbar gemacht werden. Auf diese Weise wollen sich die Austria Trend Hotels von den Häusern internationaler Ketten abheben, die meist überall auf der Welt gleich aussehen. In das neue "Courtyard Schönbrunn" wird das Verkehrsbüro ab 2019 rund 2,5 Mio. Euro investieren.

Reisebüros weiterentwickeln

Parallel zur Stärkung der Hotelschiene mit ihren insgesamt rund 10.000 Betten will Winkler die derzeit österreichweit 108 Ruefa-Reisebüros mit Hinblick auf die Digitalisierung weiterentwickeln. Er werde "die On- und Offline-Welten stärker verschmelzen, also mehr und mehr zusammenwachsen lassen". Dabei will er die Kundennutzung genau beobachten und die hauseigenen Reiseprodukte dann – je nach Nachfrage – verstärkt via Internet oder via persönliche Beratung an den einzelnen Standorten anbieten. In einem ersten Schritt kommen zu den stationären Reisebüros jedenfalls noch heuer im Dezember zwei neue hinzu. Beide Neueröffnungen sind in der Steiermark geplant.

Die Österreichische Verkehrsbüro AG wurde 1917 gegründet. Größter Anteilseigner ist die AVZ-Holding GmbH mit 60,98 Prozent; dahinter folgt der Versicherungskonzern Vienna Insurance Group (VIG) mit 36,58 Prozent. Die restlichen 2,44 Prozent entfallen auf die Toth Privatstiftung. Neben den Ruefa-Reisebüros und den Austria Trend Hotels gehören etwa auch die Reiseveranstalter Jumbo und Eurotours International zur Unternehmensgruppe. In einem Joint Venture mit dem Münchener Budget-Hotel-Anbieter Motel One betreibt der Konzern zudem sechs Hotels in Salzburg und Wien. Weiters bewirtschaftet das Verkehrsbüro das Cafe Central, das Palais Ferstel, das Palais Daun-Kinsky und die Börsensäle in der Wiener Innenstadt. (APA, 1.12.2017)